4. April 2015
Der Schweizer Schauspieler Mathias Gnädinger ist gestorben
Der am 25. März 1941 in Ramsen (Kanton Schaffhausen) geborene Schweizer Schauspieler und Sprecher Mathias Gnädinger (Bild) ist am 3. April 2015 in Zürich gestorben.
Foto: http://www.ssfv.ch/profil/mathias-gnaedinger
Seine bekanntesten Rollen spielte Gnädinger in Filmen wie «Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner» (1976), «Das Boot ist voll» (1981), «Leo Sonnyboy» (1989), «Reise der Hoffnung» (1990). und «Sternenberg» (2004). Insgesamt spielte Gnädinger rund 130 Bühnenrollen. Zudem machte er ab 1968 in 60 Kino- und TV-Filmen mit.
In der Fernseh-Serie «Lüthi & Blanc» (2002-2007) spielte er den Bauern Ruedi. Als Schaffhauser Dialekt sprechender, immer wieder mal Kraftausdrücke gebrauchender und in Basel ermittelnder Kommissär Hunkeler war er in der Serie «Hunkeler» (2004-2012) zu sehen. Mehrere Male trat Gnädinger auch in der Krimi-Serie «Tatort» auf.
sda
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/Mathias-Gnaedinger-ist-tot/story/12476022
Nur ganz grosse Schauspieler werden mit einem Artikel vor dem Namen geadelt. «Der Gnädinger» war so einer. Mit sparsam eingesetzten Gesten berührte Mathias Gnädinger in unzähligen Filmen und Stücken sein Publikum. An solche «Gnädinger-Momente» kann sich wohl jeder erinnern.
http://www.srf.ch/kultur/film-serien/unvergessliche-gnaedinger-momente-zum-tod-des-schauspielers
Gnädinger: Die Schweiz verliert einen ihrer grössten Schauspieler
Er war der Knorrige, der Korpulente, der Mocken von einem Mann: Mathias Gnädinger konnte man nicht übersehen, um ihn kam man nicht herum. Er war einer der letzten grossen Filmstars der Deutschschweiz.
Michael Sennhauser
http://www.srf.ch/kultur/film-serien/an-aufhoeren-dachte-mathias-gnaedinger-nicht
«Warm und authentisch»: Weggefährten erinnern sich an Gnädinger
Der überraschende Tod von Schauspieler Mathias Gnädinger hinterlässt in der Schweizer Filmszene eine grosse Lücke. An einer Pressekonferenz sprechen Markus Fischer, Paul Riniker und Walo Deuber über ihren verstorbenen Freund.
Sterben als zentrales Thema von Gnädingers letzten Filmen
Mathias Gnädinger hat im letzten Herbst vor den Dreharbeiten in Japan für einen Kinofilm einen Abschiedsbrief an seine Frau, Kinder und Brüder geschrieben, den diese nach seinem Tod entgegennahmen. «Seid nicht traurig», lautete die Botschaft darin.
sda-ats
http://www.swissinfo.ch/ger/sterben-als-zentrales-thema-von-gnaedingers-letzten-filmen/41363378
Mit Gewicht und Witz
Seine Auftritte, auf der Bühne, vor allem aber auf Kinoleinwand und Fernsehbildschirm, hatten Gewicht – auch, und das bezeichnet eine Rarität gerade im Schweizer Film, in Nebenrollen. Mathias Gnädinger war eine massige, mehr noch, eine markante Erscheinung. Wohl kein Schauspieler hat wie er das Gesicht des neueren Schweizer Films geprägt.
Christoph Etter
http://www.nzz.ch/feuilleton/mit-gewicht-und-witz-1.18516278
Mathias Gnädinger hatte dieses Talent, geliebt zu werden. Diese Zartgrobheit des Spiels, diese Verletzlichkeit im Spiel, die noch die grössten «Lumpenseckel», wie er sie nannte, menschlich machte. Und: Er war eine wunderbare komische Gewalt, wenn man ihn liess.
Christoph Schneider
http://www.derbund.ch/kultur/kino/Hunkelers-Abgang/story/22319729
«Grossartiger Mensch mit sehr grossem Herz»
Der überraschende Tod des 74-Jährigen löste auch in Gnädingers Heimatkanton Schaffhausen Betroffenheit aus. Der Schaffhauser Regierungsrates Christian Amsler sagte, Gnädinger sei nicht nur ein hervorragender und glaubwürdiger Charakterdarsteller gewesen, «sondern auch ein grossartiger Mensch mit einem sehr grossen Herz».
Seinen letzten grossen Erfolg feierte Mathias Gnädinger an den vergangenen Solothurner Filmtagen mit einer Hauptrolle in «Usfahrt Oerlike» von Paul Riniker. Er verkörperte Willi, den sein lebensmüder Freund Hans (Jörg Schneider) bittet, ihm beim Sterben zu helfen. «Usfahrt Oerlike» rührte das Publikum in Solothurn derart zu Tränen, dass es den Spielfilm zum «Prix du Public»-Gewinner wählte.
http://www.20min.ch/people/schweiz/story/Mathias-Gnaedinger—sein-Leben-in-Bildern-31566246
Schauspiel-Kollege Walter Andreas Müller meint gegenüber «Radio Top»: Gnädinger habe die Schweizer Film- und Theaterszene sehr persönlich und authentisch geprägt. «Ich habe bei Mathias immer gespürt: Er war kein Schauspieler, er war ein Lebensspieler.»
«Keiner konnte schöner fluchen!»
Mit dem Tod von Mathias Gnädinger verliere die Schweiz einen der grössten Volksschauspieler, sagte Ivo Kummer, Filmchef des Bundesamtes für Kultur, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Gnädiger habe den Schweizer Film über Jahrzehnte geprägt.
«Er hinterlässt eine grosse Lücke in der Schweizer Filmlandschaft.» Gnädinger habe es verstanden, in Rollen zu schlüpfen, die für Zuschauer leicht zugänglich gewesen seien. Für Kummer ist Gnädinger trotz seines Erfolges nie abgehoben gewesen und bescheiden geblieben.
http://www.watson.ch/!737645937
Mehr:
http://www.imdb.com/name/nm0323526/
http://www.ssfv.ch/profil/mathias-gnaedinger
http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Mathias_Gnädinger
http://de.wikipedia.org/wiki/Mathias_Gnädinger
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Auf Facebook u.a.:
Mathias Gnädinger, ein ganz grosser Schauspieler und guter Freund ist gestorben. Ende Februar haben wir zusammen noch Projekte geschmiedet. Jetzt trauere ich um ihn.
Lorenz Keiser
https://www.facebook.com/pages/Lorenz-Keiser/181009091914840?fref=ts
Lieber Mathias, vielen Dank für alles! Ruhe in Frieden.
Roeland Emanuel Wiesnekker
https://www.facebook.com/roelandemanuel.wiesnekker?fref=ts
Welch traurige Nachricht! Der Schauspieler Mathias Gnädinger hat unzählige Schweizer Filme mit seiner grossartigen Präsenz geprägt!
Seraina Rohrer
https://www.facebook.com/seraina?fref=ts
Wir trauern um unseren Künstlerfreund und-aktionär Mathias Gnädinger. Er hat sich mit einem Zitat von Niklaus Meienberg verabschiedet. «Tot ist einer erst, wenn sich niemand mehr an ihn erinnert».
Casinotheater Winterthur
https://www.facebook.com/casinotheater
Ein einziges Mal durfte ich in einer Theaterproduktion an seiner Seite spielen. Und wenngleich das viele Jahre her ist, erzähle ich bis heute davon.
Anette Herbst
https://www.facebook.com/anette.herbst?fref=nf
Kommentare von Daniel Leutenegger