19. Februar 2014
Judith Schalansky erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser
Die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky (Bild), geboren 1980 in Greifswald, erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser. Das gaben die Programmleiterinnen und Programmleiter der Literaturhäuser Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich bekannt.

Bild: Judith Schalansky auf dem Erlanger Poetenfest 2011 – Foto: Amrei-Marie – CC-Lizenz: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported – Zur Originaldatei: http://de.wikipedia.org/
Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012) und Hanns Zischler (2013).
Jurybegründung
Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Judith Schalansky als eine Autorin, die sich in besonderem Masse um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat und selbst den Akt des Signierens zu einem künstlerischen Moment macht.
Ob mit ihrem «Atlas der abgelegenen Inseln», ihren Romanen «Blau
steht dir nicht» und «Der Hals der Giraffe» oder in den von ihr
herausgegebenen «Naturkunde»-Bänden – beharrlich verficht Judith Schalansky die
Überzeugung, dass sich jeder Text erst durch eine auf ihn zugeschnittene
Gestaltung angemessen entfalte. Dadurch wird sie in Zeiten, da das «klassische»
Buch gern auf Abstellgleise geschoben wird, zur idealen Botschafterin eines –
vermeintlich – überkommenen Mediums.
Dem Auftritt ihrer Bücher gemäss zeichnen sich deren Inhalte durch grosse Originalität und Einfallsreichtum aus. Wie die von ihr porträtierten (und selbstverständlich nie besuchten) entlegenen Inseln zu einem «Sammelplatz für alles Unerwünschte, Verdrängte und Abwegige» werden, beweist sie in ihrem Erzählwerk einen derart genauen Blick für alles Abseitige und Verschrobene, dass zum Beispiel die Figur der Biologielehrerin Inge Lohmark (aus «Der Hals der Giraffe») bereits jetzt zum Arsenal unvergesslicher literarischer Gestalten gehört, heisst es in der Begründung der Jury.
Lesereise
Der Preis wird am 14. März 2014 auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Er besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit € 11’000 dotiert.
Judith Schalansky wird vom 7. April bis 19. Mai 2014 zu Leseabenden durch die Literaturhausstädte reisen.
lh
Kontakt:
http://www.literaturhaus.net/projekte/projekt.htm?p=535
http://www.suhrkamp.de/autoren/judith_schalansky_8197.html
Kommentare von Daniel Leutenegger