4. Juli 2011
Kfarwät Schpure – die Walserin Anna Maria Bacher
Radio DRS 2, «Reflexe» von heute Montag, 10.03 Uhr

Bild: Anna Maria Bacher – Foto: zVg
Im italienischen Val Formazza wird es nur noch von wenigen gesprochen: Das «Titsch», so sagt man der Sprache dort im Tal nördlich von Domodossola, hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert und ist auch für dialektsprechende Deutschschweizer zwar nur schwer verständlich, aber be- und verzaubernd.
Anna Maria Bachers Gedichte sind melancholisch, aber unsentimental, spröd und klar und sie erzählen vom Alltag im engen Tal.
Martin Heule hat die Dichterin in ihrer Heimat besucht.
srf
Link:
http://www.drs2.ch/www/de/drs2/sendungen/top/reflexe/2741.sh10184575.html
Kontakt:
http://www.pomatterfreunde.ch/uber_uns.htm
http://www.waldgut.ch/e8/e653/e1461/
http://www.wir-walser.ch/index.php?id=publikationen
http://www.walser-alps.eu/anna-maria-bacher-liest-in-solothurn
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Frintschaft
Mêt Gattuk têppäläscht
in mim Härtz
un êch tönter üf, tzwifluntz,
aber dini frêschu Werter
bringen niwe Kschmakch
mir Seel
wa erwachet
un geinut nêmmä.
Etz chani öw
us mim Härtz ga
un in dimu ênni farä
wê di dêrsêchtik Luft
fam Morge!
Freundschaft
Mit Anmut klopfst du
an mein Herz,
und ich öffne dir – zweifelnd,
aber deine frischen Wörter
bringen einen Geruch
in meine Seele,
die erwacht
und aufgehört hat zu gähnen.
Jetzt kann auch ich
mein Herz verlassen
und in deines eintreten
wie die durchsichtige Luft
des Morgens.
Anna Maria Bacher, Pomatt

Quelle: http://www.waldgut.ch/e8/e653/e1461/
Kommentare von Daniel Leutenegger