29. September 2010
Kulturministerin Claudia Schmied zeichnet Paul Nizon mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2010 aus
Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur ist mit 25.000 EURO dotiert und wird seit 1965 für das literarische Gesamtwerk einer europäischen Autorin bzw. eines europäischen Autors vergeben, das international besondere Beachtung gefunden hat.

Der vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur alljährlich vergebene
Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur geht heuer an den Schweizer
Schriftsteller Paul Nizon.
Die Preisverleihung erfolgt durch Kulturministerin Dr. Claudia Schmied am
15. November 2010 im Rahmen eines Festaktes, der gleichzeitig auch die
Auftaktveranstaltung und offizielle Eröffnung der Lesefestwoche und der
BUCH WIEN 2010 ist.
Kulturministerin Claudia Schmied: "Paul Nizon greift in seinem Werk, das
monolithisch in der deutschsprachigen Literatur der vergangenen 60 Jahre steht,
die grossen Themen der Moderne auf: Einsamkeit, Verlorenheit und
Orientierungslosigkeit. In einer präzisen, dichten und trotzdem federleichten Sprache
skizziert er aus einer radikal subjektiven Perspektive Ausgänge aus einer vom Ich
als beengend und lebenstötend empfundenen Welt."
Nizon wurde 1929 in Bern geboren und studierte Kunstgeschichte, Klassische
Archäologie und Germanistik an den Universitäten in Bern und München. Nach seiner
Promotion 1957 war er bis 1959 als wissenschaftlicher Assistent am Historischen
Museum in Bern tätig. 1961 war er leitender Kunstkritiker der Neuen Zürcher Zeitung.
Seit 1962 ist er als freier Schriftsteller tätig. Nizon gehört zu den bedeutendsten
lebenden Schweizer SchriftstellerInnen deutscher Sprache. Zu seinen bekanntesten
Veröffentlichungen zählen «Canto» (1963), «Stolz» (1975), «Das Jahr der Liebe» (1981),
«Im Bauch des Wals» (1989) und «Das Fell der Forelle» (2005).
Die Jury (Stefan Gmünder, Paul Jandl, Barbara Neuwirth, Doron Rabinovici und
Martina Schmidt) entschied sich einstimmig für Paul Nizon, der seit 1977 in Paris
lebt und seit 1971 dem Autorinnen- und Autorenverband der Schweiz und seit 1980
dem Deutschschweizer P.E.N.-Zentrum angehört.
Neben dem französischen Chevalier des Arts et des Lettres ist er Träger einer Reihe
renommierter Literaturpreise wie dem vom BMUKK gestifteten Erich-Fried-Preis und
dem André-Gide-Preis der Robert-Bosch-Stiftung.
Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur ist mit 25.000 EURO
dotiert und wird seit 1965 für das literarische Gesamtwerk einer europäischen
Autorin bzw. eines europäischen Autors vergeben, das international besondere
Beachtung gefunden hat.
Das Werk muss in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen.
Die Nominierung des Preisträgers erfolgt durch eine Jury.
Zuletzt ging der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur an Claudio
Magris (2005), Jorge Semprún (2006), A.L. Kennedy (2007), Agota Kristof (2008)
und Per Olov Enquist (2009).
ots
Kontakt:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Mag. Sigrid Wilhelm
Pressesprecherin
Tel.: +43-1-53120-5030
sigrid.wilhelm@bmukk.gv.at
http://www.suhrkamp.de/autoren/paul_nizon_3518.html
Kommentare von Daniel Leutenegger