10. September 2010
Melinda Nadj Abonji in der engsten Auswahl für den Deutschen Buchpreis
Grosser Erfolg für die Zürcherin Melinda Nadj Abonji: Mit ihrem Werk «Tauben fliegen auf» hat sie es auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2010 geschafft. Die Liste des deutschen Buchhandels umfasst noch sechs Titel. Der Deutsche Buchpreis gilt als populärste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum.
«Poetisch, komisch, experimentell» – das sind sie nach den Worten von Jury-Sprecherin Julia Encke alle, die sehr unterschiedlichen Bücher der sechs Finalisten. «Es sind Romane, deren Gemeinsamkeit wohl vor allem in ihrer Welthaltigkeit zu finden ist», erklärte die Literaturkritikerin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Die weiteren Anwärter auf die prestigeträchtige Auszeichnung sind: «Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag» von Jan Faktor, «September» von Thomas Lehr, «Andernorts» von Doron Rabinovici, «Rabenliebe» von Peter Wawerzinek sowie «Dinge, die wir heute sagten» von Judith Zander.
Einen Tag lang habe die siebenköpfige Jury über die Kandidaten für die Shortlist diskutiert, sagte Jurysprecherin Encke: «Nicht immer, das gehört dazu, waren wir uns einig.»
Prominente auf Longlist
Die Jury traf eine Auswahl aus den 20 Titeln der Longlist. Darauf fanden sich auch Werke von Kristof Magnusson («Das war ich nicht»), der 2005 Stadtschreiber in Langenthal BE war, sowie von Thomas Hettche («Die Liebe der Väter»), der in Erschmatt VS und in Berlin lebt. Ursprünglich waren 148 Titel im Rennen um den Preis.
Der Gewinner der mit insgesamt 37’500 Euro (50’300 Franken) dotierten Auszeichnung wird am 4. Oktober, am Vorabend der Frankfurter Buchmesse, bekanntgegeben.
Preis mit viel Resonanz
Der Deutsche Buchpreis, vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisiert, wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. Er gilt inzwischen als die literarische Auszeichnung mit der grössten öffentlichen Resonanz im deutschsprachigen Raum.
Im vergangenen Jahr hatten Peter Stamm mit «Sieben Jahre» und die Wahlzürcherin Sibylle Berg mit «Der Mann schläft» einen Platz auf der Longlist erreicht. Auf die Shortlist kamen ihre Werke nicht. Dafür stand 2008 «Nach Hause schwimmen» des Zürchers Rolf Lappert in der Endauswahl.
sf
Quelle:
Meldung vom 09.09.2010 auf boersenblatt.net:
Der Deutsche Buchpreis
Die Shortlist am 18. September im Literaturhaus Frankfurt
Zum dritten Mal präsentieren das Kulturamt und das Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Börsenverein die Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises vor der Preisverleihung im Oktober.
Programm:
http://www.boersenblatt.net/394708/
Kommentare von Daniel Leutenegger