14. Oktober 2014
«Weiterschreiben»: Stipendien für Berner Autorinnen und Autoren
Mariella Mehr, Sandra Künzi, Armin Senser und Rolf Hermann erhalten die «Weiterschreiben»-Stipendien der Literaturkommission der Stadt Bern. Die Stipendien werden jährlich an Berner Autorinnen und Autoren vergeben. Die Preisübergabe findet am 19. November 2014 statt.

Mit dem
Stipendium «Weiterschreiben» will die Literaturkommission der Stadt Bern
Autorinnen und Autoren aus Bern – bekannte und solche, die am Anfang ihrer
Karriere stehen – ermutigen, ihre literarische Arbeit weiterzuführen. Das Stipendium
versteht sich sowohl als Auszeichnung wie als Förderung. In diesem Jahr gehen
die mit je 10’000 Franken dotierten «Weiterschreiben»-Stipendien an die Berner
Autorinnen und Autoren Mariella Mehr, Sandra Künzi, Rolf Hermann und Armin
Senser. Die Preisübergabe findet am Mittwoch, 19. November 2014, um 20 Uhr in
der Aula des Zentrums für Kulturproduktion PROGR statt.
Nachfolgend Informationen über die Preisträgerinnen und Preisträger und ihr
Werk:
Mariella Mehr
Mariella Mehr wurde 1947 als Angehörige der Minderheit der Jenischen in
Zürich geboren. Sie ist ein Opfer des Hilfswerks für die Kinder der
Landstrasse, das Kinder zwangsweise von ihren «fahrenden» Eltern trennte. Seit
1975 publiziert sie und engagiert sie sich für die Interessen der Roma, worunter
sie auch Jenische versteht. Für ihre schriftstellerische Leistung wie für ihr
minderheitspolitisches Engagement erhielt sie 1998 die Ehrendoktorwürde der
Universität Basel. Sie schreibt in Deutsch, aber auch in Romanes, Französisch
und Italienisch. Von Mariella Mehr sind unter anderem folgende Publikationen
erschienen: «Steinzeit» (Roman, 1981); «Kinder der Landstrasse. Ein Hilfswerk,
ein Theater und die Folgen» (1987); «Rückblitze» (Textsammlung,1990); «Zeus
oder der Zwillingston» (Roman, 1994); «Daskind» (Roman, 1995); «Brandzauber»
(Roman, 1998); «Widerwelten» (Gedichte, teilweise zweisprachig, deutsch &
romani, 2001; «Angeklagt» (Roman, 2002); «Im Sternbild des Wolfes» (Gedichte,
2003).
Sandra Künzi
Sandra Künzi lebt und arbeitet in Bern. Sie tritt regelmässig in Lesereihen
oder als Einzelautorin auf und schreibt für verschiedenste Auftraggebende
(Radio, PEN, Theater und viele andere.). Sie ist Mitgründerin der Berner
Autorinnengruppe «Almösen» und pflegt seit 2005 mit Leidenschaft die Autorinnenreihe
«Tittanic». Im Jahr 2009 war sie als Literaturstipendiatin der Stadt Bern in
Glasgow. Von Sandra Künzi sind unter anderem folgende Publikationen erschienen:
«Mikronovellen» (2013); «Frau Fröhlichs wundersame Reise» (2010, Radio-Soap für
DRS 2); «Jazzy» (2011, Musikalisches Theaterstück); zahlreiche Poetry Slams;
Texte in Anthologien, fürs Radio, für die Bühne und Liveperformance.
Rolf Hermann
Rolf Hermann wurde 1973 in Leuk-Susten geboren. Nach der Matura studierte
er in Freiburg, Bern und Iowa (USA) Anglistik und Germanistik. Heute lebt und
arbeitet er in Biel. Er schreibt Lyrik, Prosa, Hörspiele, Theater- und
Performancetexte. Zusätzlich ist er Mitglied der «Gebirgspoeten», eines
Mundarttrios mit Matto Kämpf und Achim Parterre, das sich in seinen
berndeutschen und walliserdeutschen Texten mit den Mythen und Klischees der
ländlichen Schweiz auseinandersetzt. Von Rolf Hermann sind unter anderem
folgende Publikationen erschienen: «Kurze Chronik einer Bruchlandung»;
Gedichte, 2011; «Hommage an das Rückenschwimmen in der Nähe von Chicago und
anderswo»; Gedichte, 2007.
Armin Senser
Armin Senser wurde 1964 in Biel geboren. Er studierte Philosophie an der Uni Bern. Bei Hanser erschienen die Gedichtbände «Großes Erwachen» (1999), «Jahrhundert der Ruhe» (2003) und «Kalte Kriege» (2007) sowie «Shakespeare» (2011), ein Roman in Versen, für den er den Lyrikpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft erhielt. Armin Senser wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem H. C. Artmann-Literaturpreis der Stadt Salzburg 2009.
Quelle:
http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/stipendien-fuer-berner-autorinnen-und-autoren
Kommentare von Daniel Leutenegger