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13. April 2010

35. Paléo-Festival Nyon

Indochine, Crosby, Stills & Nash, Jacques Dutronc, Iggy and the Stooges, M, Jamiroquai, NTM, Alain Souchon, N*E*R*D, Diam’s, Johnny Clegg - das ist das leckere Star-Menü des 35. Paléo Festival Nyon. Gewürzt wird diese Ausgabe mit schönen Überraschungen aus nah und fern.

Im Village du Monde zieht während sechs Tagen das immense und kulturell so vielfältige südliche Afrika ein mit Musik, Gaumenfreuden und bunten Ambientes. Die Tickets und Abonnements sind ab Mittwoch, 21. April 2010 um 12.00 Uhr im Verkauf (Vorzugstarife bis zum 30. April) auf www.paleo.ch sowie an den üblichen Vorverkaufsstellen.

Mit den Folk-Legenden Crosby, Stills & Nash und Hugues Aufray, der das Genre in die französischsprachigen Länder importiert hat, wirft das Festival einen zärtlichen Blick zurück auf seine Jugendlieben, während Archive das Chapiteau mit seinem hypnotischen Rock in Bann schlagen wird. M oder Charlie Winston – die gross gewordenen Kleinen – führen ihr Abenteuer mit Paléo auf der Bühne weiter und Iggy and the Stooges beweisen, dass die Flamme nach wie vor brennt. Am Samstag treten die Dandys Nutini und Jacques Dutronc auf der Grossen Bühne auf. Und am Sonntag, nachdem Yann Lambiel die Menge mit seinen unschlagbaren Imitationen in Stimmung versetzt hat und die letzten Funken des Feuerwerks erloschen sind, schliesst Indochine mit universellen Hits dieses 35. Festival ab.

Unglaublich, wie der Rock in all seinen Formen blüht und gedeiht! Das beweisen beispielsweise die kühnen Engländer von Foals, die afrikanische Rhythmen und Electro miteinander kreuzen. Oder ihre Landsleute Fanfarlo in einem von Arcade Fire oder Beirut geerbten Folk-Pop-Stil. Aber auch die Schweiz hat ein paar Perlen zu bieten, so die Zürcher Disco Doom mit ihrem geräuschvollen Indie-Rock Tendenz Ambient und die verblüffende Kreation Ärtonwall feat. Malcolm Braff, anders gesagt die Begegnung zwischen Rock im Reinzustand und improvisiertem Jazz. Das Comeback des Folk wird verkörpert vom Songwriter Piers Faccini, der sich von Blues und Musik aus Mali inspirieren lässt, und dem Australier Gurrumul mit seinen traditionellen Aborigines-Instrumenten. Asaf Avidan & The Mojos surfen mit einer beeindruckenden Stimme zwischen Folk und Rock hin und her, während der begabte junge Belgier Milow das Publikum mit seinem zartsüssen Pop-Folk verzaubert. Vibrierender Genuss erwartet die Asse mit Two Door Cinema Club, We Have Band und Klaxons, die ihren Rock ungeniert mit elektronischem Beat pushen, genauso wie mit dem ehemaligen Sänger von Louise Attaque Gaëtan Roussel, der das Publikum in sein Rock- und Electro-Reich entführt.

Mit einem an digitaler Musik reich befrachteten Programm wird sich das Festival mit Sicherheit mehr als ein Mal in einen gigantischen Dancefloor verwandeln. Mit dem Techno von Laurent Garnier, dem Electro von Vitalic und jenem von Yuksek, der mehr Richtung Pop geht, kommen die Fans von elektronischen Sounds garantiert auf ihre Rechnung. Genauso wie mit einem etwas schrägeren Genre (Mr Oizo), experimentellem Rock (Beast), Punk (Solange La Frange, die nach Charlie Chaplin am meisten zum internationalen Ruf von Vevey beigetragen haben) oder erfinderischem Tüfteln (Chapelier Fou mit seiner Geige und seinem Computer).

Aber auch das französische Chanson kommt zum Zug mit dem liebenswürdigen und schelmischen Künstler Alain Souchon. Und schelmisch ist auch Olivia Ruiz, wenn sie auf Rock-Göre macht. Bei Féfé, dem ehemaligen Sänger der Saïan Supa Crew, ist das Chanson tänzerisch wiegend. Renan Luce und der Lausanner Jérémie Kisling bewegen sich in einem gedämpfteren Register, wenn sie ihre Geschichten den Liebhabern des Chansons à textes erzählen. Und Text steht auch ganz zuoberst bei Saez, dem engagierten Jünger von Noir Désir. Der Arrangement-Meister Benjamin Biolay besticht durch eine Klasse, die er direkt bei Gainsbourg gelernt hat.

Mit Jamiroquai kommt der König des Disco-Funk und Autor von weltweiten Hits auf die Bühne des Paléo. Und im Kapitel Reggae entdecken wir Gentleman & The Evolution und ihren Dancehall sowie Le Peuple de L’Herbe in einem mehr von Dub geprägten Register. Auch der HipHop ist bestens vertreten mit den Rüppeln von NTM, den erfinderischen Amerikanern N*E*R*D, der Ikone des französischen Rap Diam’s oder auch der mehr jazz-orientierten talentierten Gruppe Hocus Pocus.

Johnny Clegg, der «weisse Zulu», der sich seit jeher für die Schwächsten einsetzt, spielt auf der Grossen Bühne als Botschafter der südafrikanischen Musik. Eine weitere Legende, Hugh Masekela, nimmt uns mit seiner Jazz-Trompete in seine Welt, die von Miles Davis, Dizzy Gillespie und Fela Kuti. Dieses Village wird zum Ort der kühnen Begegnungen – zwischen Rhythm’n’Blues und traditionellen Klängen mit Mahotella Queens, zwischen Mozart und Zulu-Musik mit MoZuluart, zwischen Electro und traditioneller Musik mit The Very Best. Andere Perlen des Village wie Ladysmith Black Mambazo und ihre A-capella-Gesänge, der Afro-Pop von Freshlyground und der kongolesische Afrobeat-Rumba von Staff Benda Billi lohnen eine Neu(entdeckung) unbedingt!

Am Sonntag interpretiert der Countertenor Max Emanuel Cencic in Begleitung des Orchestre de Chambre de Genève unter Leitung von Guillermo Garcia Calvo (Wiener Staatsoper) Arien von Rossini.

cp

Kontakt:

http://yeah.paleo.ch/de

 

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 13. April 2010
  • Feste / Festivals / Messen / Börsen

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