5. November 2025
«KULTURGÜTERSCHUTZ MUSS NEUE SZENARIEN BERÜCKSICHTIGEN»
Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen und andere Notlagen werden die bestehenden Konzepte des Kulturgüterschutzes überprüft und gezielt weiterentwickelt. Ziel ist, die kulturelle Identität der Schweiz auch in Krisensituationen zu wahren. Geprüft werden unter anderem die Evakuierung und Sicherung beweglicher Kulturgüter über grössere Distanzen. Der Bundesrat wurde in seiner Sitzung vom 5. November 2025 über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung des Postulats 23.3741 «Mehr Schutz von Kulturgütern in der Schweiz» informiert.

Bild: Kulturgüterschutz – Foto: © Kanton Thurgau, https://denkmalpflege.tg.ch/kulturgueterschutz.html/1263
Im Dezember 2023 hat der Nationalrat das Postulat «Mehr Schutz von Kulturgütern in der Schweiz» (23.3741) von Nationalrätin Maja Riniker angenommen und an den Bundesrat überwiesen. Das Postulat fordert ein Konzept, wie der Bund im Falle einer grossflächigen natur-, technik- oder gesellschaftsbedingten Gefahrenlage oder eines bewaffneten Konflikts in der Schweiz Massnahmen zur Evakuation und Sicherung von Kulturgütern umsetzt.
«Der Kulturgüterschutz in der Schweiz ist grundsätzlich gut auf einen bewaffneten Konflikt, eine Katastrophe oder eine Notlage vorbereitet. Im Falle der genannten Krisensituationen ist der Schutz von Kulturgütern eine koordinierte Aufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden. Sie ist im Kulturgüterschutzgesetz ausführlich geregelt.», heisst es in der heutigen Meldung aus dem Bundeshaus. Aber:
«Kulturgüterschutz muss neue Szenarien berücksichtigen»
Aktuelle bewaffnete Konflikte verdeutlichen jedoch, dass sich die Kriegsführung verändert hat und Kulturgüter bewusst und gezielt angegriffen und zerstört werden. Auch die Intensität von Naturkatastrophen sowie anderen Notlagen und deren Auswirkungen nehmen zu, wie dies die Covid-19-Pandemie sowie die jüngsten Hochwasser- und Bergsturzereignisse in der Schweiz aufzeigen. Dies führt dazu, dass auch im Kulturgüterschutz neue Szenarien berücksichtigt werden müssen. Das vorhandene Konzept wird daher vor dem Hintergrund der sich weltweit verändernden sicherheitspolitischen Lage überprüft, um allfällige Schwachpunkte und Lücken aufzuzeigen.
Nächste Schritte bis 2027
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) werde die Weiterentwicklung des bestehenden Konzepts zum Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten, Katastrophen und Notlagen prüfen. Dabei sollen unter anderem Möglichkeiten zur Evakuierung mobiler Kulturgüter über grössere Distanzen in nationale Bergungsorte analysiert und ein Konzept für den Einsatz und die Nutzung von Kulturgüterschutzräumen entwickelt werden. Auch die Sicherung unbeweglicher Kulturgüter werde systematisch untersucht. Ferner werde evaluiert, inwieweit eine präzisere Definition von Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen Bund und Kantonen erforderlich ist.
Aufgrund des umfassenden Ansatzes zur Stärkung des Kulturgüterschutzes soll der Zeitplan für den Bericht zur Umsetzung des Postulats angepasst werden. Das VBS wierde dem Bundesrat bis Ende Oktober 2027 einen Bericht vorlegen.
Quelle:
https://www.news.admin.ch/de/newnsb/TQVDmJqAZTMiWchhO317b
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Kommentare von Daniel Leutenegger