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1. April 2019

«KOHLE, KOKS UND PECH»

Sonderpräsentation im Gewerbemuseum Winterthur, bis am 15. September 2019

Bild: Lapatsch/Unger: «Forgotten Collection», Gefässe aus Schellack, Bambuskohle, Komposit, 2016 – © Lapatsch/Unger, www.lapatschunger.com

Kohle ist wertvoller Bodenschatz, vielfältiger und umstrittener Brennstoff sowie Grundlage der modernen Chemie mit all ihren Errungenschaften, die selbstverständlich zu unserem Alltag gehören. Doch Kohle fasziniert auch aufgrund der tiefschwarzen Farbe und ihrer kulturellen Bedeutung für ganze Landstriche und Zivilisationen, deren Identität sie formte. Einmal mehr widmet sich das Gewerbemuseum Winterthur im Rahmen einer Sonderpräsentation überraschenden Materialien, vermittelt ihre Grundlagen und lotet ihr Potenzial für gestalterische Zwecke aus.

Torf, Braunkohle und Steinkohle – von der Natur während Millionen von Jahren aus Holz transformiert – sind als fossile Brennstoffe seit langer Zeit bekannt. Im Laufe der Geschichte gelang es jedoch, diese Rohstoffe zu veredeln, also in hochwertigere Brennmaterialien und künstliche Werkstoffe umzuwandeln. Zu verdanken ist dies raffinierten Verfahren: Während Birkenpech als Klebstoff, Holzkohle zur Eisengewinnung und Russ als Pigment schon seit der Frühzeit bekannt sind, katapultierte die Entwicklung von Koks die Stahlindustrie in die Moderne, Stadtgas beflügelte die Urbanität und die bei der Verkokung gewonnenen Chemikalien ermöglichten die Entwicklung neuer Farb-, Arznei- und Kunststoffe.

Die Sonderpräsentation findet im Rahmen des Material-Archivs statt und vermittelt die Grundlagen zu den Zusammenhängen des schwarzen Energieträgers. Gleichzeitig lotet sie das Potenzial des Materials Kohle für gestalterische Zwecke aus und zeigt aktuelle Arbeiten des Designers Philipp Weber und des Designerinnenduos Lapatsch/Unger, die alle im Kontext der Universität der Künste Berlin entstanden sind.

Philipp Weber

Am Anfang stand die Kohle, die der Urgrossvater 1912 in Marl abbaute. Gut 100 Jahre später besuchte der Urenkel Philipp Weber das Bergwerk im nördlichen Ruhrgebiet, in dem sein Ahne arbeitete. Weber entdeckte dabei nicht nur seine familiären Wurzeln, sondern sah im fossilen Material «Steinkohle» auch ein Potenzial für eine tiefergehende Beschäftigung damit im Designkontext. Die Schwerindustrie gewinnt in komplexen technischen Verfahren Koks aus Steinkohle.

Philipp Weber buchstabierte den Prozess zurück zum Handwerk und entwickelte zunächst seine eigene Miniatur-Kokerei. Damit wollte er erstmals das Material Koks, das sonst einzig der Eisenherstellung und Stahlproduktion diente, in eine Form bringen. Er legte seine Experimente auf fünf grundgeometrischen Formen an, um daraus das Verhalten des Materials während der Verkokung abzuleiten.

Philipp Weber reflektiert Traditionen und deren Prozesse in einer Installation und in experimentellen gegenständlichen Resultaten. In seinem Projekt «From Below» veranschaulicht er auf prägnante Weise die Verbindung von Handwerk und industrieller Herstellung von Koks und gibt diesem Prozess eine neue Bedeutung.

Mehr Informationen zu Philipp Weber:

www.philippweber.org/

Lapatsch/Unger

Substanzen wie Bambuskohle, Birkenpech und verschiedene Naturharze bilden die Ausgangsstoffe für die «Forgotten Collection» des Designerinnenduos Anja Lapatsch und Annika Unger. Durch Experimentieren mit Zusammensetzungen, Herstellungsverfahren und Formen entwickeln sie Objekte aus neuen Komposit- Materialien. In alchemistischen Prozessen werden die teils längst vergessenen Stoffe auf künstlerische und poetische Weise einer Neubewertung unterzogen.

Lapatsch/Unger verstehen sich als Forscherinnen zeitgenössischer Kulturphänomene und Anthropologie. Sie nutzen Design als Werkzeug für die Anthropologie, um verborgene Informationen und Geschichten zu enthüllen, die unter dem Alltäglichen liegen und suchen nach den Beziehungen zwischen Material, Funktionen und Alltag.

Anja Lapatsch und Annika Unger werden zudem am Sonntag, 1. September 2019, im Workshop «Experimente mit Bambuskohle» ihre Rezepturen verraten und Einblick in ihr Schaffen bieten.

Mehr Informationen zu Lapatsch/Unger:

www.lapatschunger.com

Kleines Glossar

Torf

Vorstufe der Kohle. Entstanden aus grossen Baumbeständen wie zum Beispiel Urwäldern, bei denen abgestorbene Bäume in den darunterliegenden Mooren absanken und unter Luftabschluss langsam in feste Substanzen umgewandelt wurden.

Braunkohle

Aus Torf entwickelte sich über Jahrmillionen die Braunkohle. Seit der ersten Nutzung bis in die Gegenwart dient sie vor allem der Energieerzeugung.

Steinkohle

Millionen von Jahren und einige Erdplattenverschiebungen später entstand in tieferen Lagen unter Boden und unter wachsendem Druck aus Braunkohle Steinkohle, die zu mehr als 70 % aus Kohlenstoff besteht.

Holzkohle

Diese Kohleart kommt natürlich vor, wird vor allem aber künstlich durch den Prozess der trockenen Destillation, der Pyrolyse, erzeugt. Aus dem Brennstoff Holz wird ein energetisch hochwertiger Stoff, der vor der Erfindung des Koks vor allem der Eisengewinnung aus Erzen diente.

Koks

Erst dank des neu entwickelten Verfahrens der Verkokung von Steinkohle konnte diese für die Eisengewinnung eingesetzt werden. In Verbindung mit der Dampfmaschine gehört die Produktion von Koks zu den Basisinnovationen der Industrialisierung.

Birkenpech

Ein künstliches Produkt, das bereits in der Steinzeit durch Schwelung von Birkenrinde hergestellt wurde und das der Menschheit als erster Klebstoff diente.

Russ

Obwohl Russ bei unvollständiger Verbrennung auch natürlich anfällt, ist Industrieruss (Carbon Black) ein künstlich hergestellter Zivilisationsstoff, der vor allem für Autoreifen in grossen Mengen benötigt wird. Industrieruss ist ein pulverförmiger, mikrokristalliner Feststoff von tiefschwarzer Farbe, der zu 80-99,5 % aus Kohlenstoff besteht.

gmw

Kontakt:

https://www.gewerbemuseum.ch/

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  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 1. April 2019
  • Museum, Ausstellung, Galerie

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