16. März 2014
«Rot – Zur Erscheinung und Wirkung einer Farbe»
Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn, bis am 30. März 2014 - Erster Stock, Nordwestsäle
Bild: Napoléon au clair de lune (1963) der Art-Brut-Künstlerin Aloïse (Ausschnitt)
Während der Umbauzeit des Stadttheaters Solothurn wird das Kunstmuseum zur neuen Spielstätte. Mit der Aufführung Rot (2009) von John Logan kommt es zu einer anregenden Verbindung zwischen Bildender Kunst und Theater: Ein Oberlichtsaal im ersten Stock wird zum Atelier von Mark Rothko (1903-1970) und damit zum Schauplatz der Debatten zwischen dem berühmten Vertreter der sublimen Farbfeldmalerei und seinem Assistenten über Kunst und Gesellschaft. In einem hitzig geführten Gespräch fragt Logans Figur Mark Rothko: «Was bedeutet »Rot« für mich? Meinen Sie Scharlachrot? Purpur? Pflaume-Maulbeer-Magenta-Burgunder-Lachs Karmesin-Karneol-Aubergine? Alles, ausser »Rot!« Was ist »ROT«?!»
Angeregt durch diese Frage werden in den beiden Nordwestsälen Arbeiten aus der Sammlung gezeigt, in denen die Bedeutung und der unterschiedliche Einsatz von Rot sinnlich erlebt werden können.
Während etwa in den fast monochromen Arbeiten Rote Kirschen auf rotem Grund (1909) von Sigismund Righini oder Obsternte in Rot (1912) von Cuno Amiet die Farbe und damit die Leuchtkraft im Vordergrund stehen, finden sich auch Beispiele, in denen Rot nur sehr pointiert, jedoch umso effektiver eingesetzt wird.
Oder es wird – wie beim Blatt Napoléon au clair de lune (1963) der Art-Brut-Künstlerin Aloïse – gleich ein rotes Papier als Grundlage genommen, um damit die symbolische Ebene der Leidenschaft zu betonen.
kms
Kontakt:
http://www.kunstmuseum-so.ch/rot-zur-erscheinung-und-wirkung-einer-farbe
Kommentare von Daniel Leutenegger