20. September 2025
«BLÖSCH» AUF DER BÜHNE
In der Bühnenfassung von Mike Müller und der Regie von Rafael Sanchez wurde der 1983 erschienene Roman «Blösch» von Beat Sterchi diesen Donnerstag vom Schauspielhaus Zürich im Pfauen auf Schweizerdeutsch uraufgeführt. Erste Medienstimmen dazu:

Bild: Margot Gödrös, Karin Pfammatter, Rahel Hubacher, Matthias Neukirch, Mike Müller – Foto: © Krafft Angerer, 2025

Bild: Alexander Angeletta, Mirjam Rast, Mouataz Alshaltouh, Matthias Neukirch, Margot Gödrös, Matyas Gödrös, Karin Pfammatter, Florian Voigt, Mike Müller – Foto: © Krafft Angerer, 2025
«Blösch» im Schauspielhaus: Helvetischer könnte es nicht sein!
Swissness, Schlachthof und Spielfreude: Mike Müller bringt Beat Sterchis Roman «Blösch» als Bauerntheater auf die Bühne.
Es ist ein starker Schweizer Stoff zur Eröffnung im Schauspielhaus, und vor allem auch ein starkes Ensemble, das wir in dieser ersten Arbeit in Teilen kennenlernen. Ein ausgesprochen spielfreudiges Ensemble mit zahlreichen Schweizer Kräften, die hier voll zum Zuge kommen.
Andreas Klaeui
Ihre Inszenierung ist lustig und harmlos
Für die Höhepunkte in Mike Müllers schweizerdeutschen Bühnenfassung von Beat Sterchis berühmtem Roman sorgt das Schauspielensemble.
Mike Müller spielt in seiner Bühnenfassung von «Blösch» einen Viehhändler, der zwischen die Fronten der Metzger und Bauern gerät.
Ueli Bernays
Mike Müller spielt den Stier mit Kälberstrick um den Hals und stumpfem Blick
«Blösch» nach dem Roman von Beat Sterchi ist Bauernschwank und Schlachthausperformance. Zwar gibt es Szenenapplaus, aber einiges will sich in der Inszenierung nicht recht entfalten.
Isabel Hemmel
Bauerntheater auf Schweizerdeutsch
Co-Intendant Rafael Sanchez gibt am Schauspielhaus Zürich seinen Regieeinstand mit einem schweizerdeutschen Abend über Ausgrenzung. Dabei wirkt die Balance aus Schrecken und Heimatgemütlichkeit etwas unausgegoren.
Alles neu in Zürich: eine neue Schauspielintendanz, halb schweizerisch, halb deutsch, halb männlich, halb weiblich – und eine Uraufführung am Pfauen zur Eröffnung der ersten Spielzeit von Rafael Sanchez, geboren, aufgewachsen und ans Theater gekommen in Basel, und Pinar Karabulut, geboren in Mönchengladbach und später als Regisseurin viel herumgekommen an deutschen Bühnen. «Blösch», ein Theaterstück von Mike Müller nach dem 1983 erschienenen Roman des Berner Autors Beat Sterchi, führt tief hinein in die Innerschweiz. So tief, dass dessen Sprache offenbar nur Schweizerdeutsch sein konnte – im Gegensatz zum Roman, der sich mit seinen avancierten literarischen Verfahren in die angloamerikanische Moderne nach Faulkner und Joyce eingeschrieben hat.
Bettina Schulte
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/zuerich_bloesch_sanchez/
Bauerntheater mit Fragezeichen
Die anderthalb Stunden des ersten Teils sind mit dem Titel «Bauerntheater» durchaus gut getroffen – doch das ist leider kein Lob. Flach bleibt nicht nur die sich manchmal als Bauernstube oder Wirtshaus öffnende Fassade, flach bleiben auch die Figuren, trotz Michael Neuenschwander als Bauer, der mit Einwortsätzen alles und nichts sagen kann, oder Rahel Hubacher und Karin Pfammatter als fast in Horvath-Manier schweigende Frau und Großmutter. Nicht einmal Ambrosio (Alexander Angeletta) kommt einem näher. Vergeblich wartet man, abgesehen von den fliegenden Wechseln in der Darstellung von Menschen oder Kühen, auf Anzeichen von Ironie oder Brechung. Das typische Pausengespräch danach: Meinen die das ernst?
Tobias Gerosa
Eindruck eines geglückten Einstands
Rafael Sanchez‘ Inszenierung halte «die Balance zwischen bedachtsamer Komik im ersten und Ernsthaftigkeit im zweiten Teil. Im ersten wird viel gesungen; es gibt witzige Einlagen. All dies, vor allem aber das Ensemble mit Michael Neuenschwander, Rahel Hubacher, Karin Pfammatter, Mirjam Rast, Alexander Angeletta, Mouataz Alshaltouh, Matthias Neukirch, Florian Vogt und Mike Müller, das sich wunderbar auf das hier geadelte Schweizerdeutsche versteht, verfestigen den Eindruck eines geglückten Einstands.», schreibt
Elisabeth Feller
https://www.suedkurier.de/ueberregional/kultur
Mehr zur Aufführung:
https://www.schauspielhaus.ch/de/kalender/34748/bloesch

Bild: Mirjam Rast, Margot Gödrös – Foto: © Krafft Angerer, 2025
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Kommentare von Daniel Leutenegger