20. Mai 2025
AB FEBRUAR 2026 GIBT’S AUCH DIE ART BASEL QATAR IN DOHA
Die Art Basel, ihre Muttergesellschaft MCH Group und führende katarische Unternehmen wie Qatar Sports Investments (QSI) (ein Investor in Sport, Kultur, Unterhaltung und Lifestyle) und QC+ (ein strategisches Kollektiv mit Spezialisierung auf Kunsthandel) haben am Dienstag ihre neue Partnerschaft bekannt gegeben: Diese umfasst die Eröffnung einer Messe für moderne und zeitgenössische Kunst in Katar. Die Art Basel Qatar, die im Februar 2026 in Doha eröffnet, werde sich «in die lebendige Kulturlandschaft Katars und das dynamische Kunst-Ökosystem der MENA-Region integrieren und eine einzigartige Plattform bieten, um führende Galerien und künstlerische Talente aus dem Nahen Osten, Nordafrika, Südasien und darüber hinaus zu präsentieren», heisst es in der Medienmitteilung.

Bild: Kunstzentrum M7 in Doha – Foto: © Art Basel
Die Eröffnungsausgabe der Art Basel Qatar findet im Kunstzentrum M7 und im Doha Design District in der Innenstadt von Msheireb statt, in der Nähe weltberühmter Sehenswürdigkeiten wie dem Nationalmuseum von Katar.
«Diese Partnerschaft baut auf Katars einzigartiger kultureller Vision auf und verstärkt die vereinende Kraft der Art Basel, neue Möglichkeiten für die Produktion, Verbreitung und Entdeckung von Kunst zu schaffen, die weit über den Betrieb einer Kunstmesse hinausgehen, und zwar durch ganzjährige Kontaktpunkte sowohl in Katar als auch über die globale Plattform der Art Basel. Die Art Basel Qatar wird den Akteuren und dem Publikum der Art Basel einen Zugang zur kreativen Kultur des Nahen Ostens bieten und den Kreis der Sammler, Galeristen, Künstler und Kulturschaffenden aus der MENA-Region und der ganzen Welt erweitern.», ist in der Medienmitteilung zu lesen.
Die Messe werde als streng kuratiertes Schaufenster mit einer ausgewählten Gruppe von führenden Galerien und Künstlern starten, die auf den heutigen Markt reagieren und gleichzeitig den Grundstein für Wachstum legen sollen. «Durch Bildungsprogramme und Marktentwicklungsstrategien, öffentliches Kunstengagement und vieles mehr wird sich die Art Basel Qatar ganzheitlich in das Gefüge von Katar einfügen und ein wachsendes Sammler- und Galeriennetzwerk fördern.», heisst es in der Mitteilung weiter.
Noah Horowitz, Chief Executive Officer der Art Basel, sagt: «Das Wachstum des globalen Kunstmarktes, die Unterstützung von Künstlern und Galerien und die Erschliessung eines neuen Sammlerpublikums sind Kernpunkte der Mission der Art Basel. Die Kunstszene in der MENA-Region hat in den letzten Jahrzehnten ein exponentielles Wachstum erlebt, mit der Gründung von Institutionen von Weltrang, dem Start führender kultureller Veranstaltungen und dem Wachstum einer lebendigen Gemeinschaft von Künstlern, Galerien und Fachleuten.»
Die Art Basel führt neben der Originalausgabe in Basel bereits Kunstmessen in Miami und Hongkong durch.
Quelle / Mehr:
https://www.artbasel.com/stories/art-basel-announces-launch-of-art-basel-qatar
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Nachträge vom 23.05.2025:
MCH Group setzt auf den Konjunktiv
Beim Entscheid, mit der Art Basel nach Katar zu expandieren, stellt die MCH Group die ökonomischen Interessen über die moralischen. Wie steht es überhaupt um die finanzielle Lage der Messe und wie vielversprechend ist der neue Standort?
Helena Krauser
https://bajour.ch/a/mch-group-zieht-sich-mit-dem-konjunktiv-aus-den-roten-zahlen
Dahin, wo das Geld fliesst
Die Art Basel expandiert nach Katar, weil dort reiche Kund*innen warten. Die MCH Group blendet die verheerenden Menschenrechtsverletzungen einfach aus. Kunst-Washing für ein autoritäres Regime kommt einer moralischen Bankrotterklärung gleich, kommentiert Chefredaktorin Ina Bullwinkel.
https://bajour.ch/a/kommentar-art-basel-qatar-dahin-wo-das-geld-fliesst
Art Basel goes Katar: Wie problematisch ist dieser Deal?
Seit längerem wurde darüber gemunkelt, nun die Bestätigung: Die Art Basel expandiert nach Katar. Nach der Austragung der Fussball-WM vor drei Jahren ist dies ein nächster PR-Erfolg für den autoritär regierten Wüstenstaat. Die erste Ausgabe des neuen Art-Basel-Ablegers soll im Februar 2026 in der Hauptstadt Doha stattfinden.
Wie problematisch ist der Deal mit einem Land, in dem Menschenrechte systematisch missachtet werden? Für Elke Buhr, Chefredaktorin des Kunstmagazins «Monopol», hat dieser Schritt auch positive Seiten.
Katharina Brierley
Kommentare von Daniel Leutenegger