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6. November 2025

«ANNI ALBERS. CONSTRUCTING TEXTILES»

Ausstellung im Zentrum Paul Klee (ZPK) Bern, vom 7. November 2025 bis am 22. Februar 2026 - Eröffnung am Donnerstag, 6. November 2025, ab 18 Uhr

Anni Albers Ancient Writing, 1936 Baumwolle und Viskose 150,5 × 111,8 cm Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C., Gift of John Young Foto: bpk / Smithsonian American Art Museum / Art Resource, NY

Bild: Anni Albers, Ancient Writing, 1936, Baumwolle und Viskose, 150,5 × 111,8 cm, Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C., Gift of John Young – Foto: bpk / Smithsonian American Art Museum / Art Resource, NY

Kunst ist etwas, das dich mit einer anderen Art von Glück atmen lässt.

Anni Albers, 1968

Anni Albers (1899–1994) ist eine der bedeutendsten Künstler:innen und Designer:innen des 20. Jahrhunderts. Nach ihrer Ausbildung am Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin emigrierte sie 1933 in die USA, wo sie sich als Weberin, Textildesignerin und bildende Künstlerin etablierte. Neben ihren berühmten bildnerischen Webarbeiten widmete sich Albers auch der Entwicklung neuer Textilien für Gebäude und Innenräume, sogenannter «nützlicher Objekte». Ihre innovativen Gestaltungsgrundsätze und ihr experimenteller Umgang mit dem Material inspirieren bis heute.

Das Zentrum Paul Klee zeigt die erste Einzelausstellung der Künstlerin in der Schweiz. Zu sehen sind Arbeiten aus allen Schaffensperioden, mit besonderem Augenmerk auf die architektonischen Interventionen, und so werden die Verbindungen von Kunst, Textil und Architektur, von Bauen und Weben in Anni Albers Werk beleuchtet.

Vom Bauhaus in die USA

An Thanksgiving 1933 trafen Anni und Josef Albers im Hafen von New York ein. Das Ziel ihrer Reise war das neu gegründete Black Mountain College in North Carolina, an dem Josef Albers auf Einladung des Architekten Philip Johnson einen Kurs für bildnerische Gestaltung aufbauen sollte. Sowohl Anni als auch Josef Albers hatten sich bereits einen Namen am Bauhaus in Deutschland gemacht, das Monate zuvor auf Druck der Nationalsozialisten schliessen musste.

Die Sprache der Fäden

Bald nach ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten unternahmen Anni und Josef Albers mehrere Reisen nach Mexiko und besuchten später auch Chile und Peru. Albers hatte sich bereits im «Völkerkundemuseum» – heute dem ethnologischen Museum – in Berlin für präkolumbische Textilien und Artefakte begeistert. Im Zuge ihrer Reisen war sie aufs Neue fasziniert von der Vielzahl der Muster, Techniken und Farben der mesoamerikanischen und andinen Weber:innen und Keramiker:innen. Inspiriert von ihren Erfahrungen entstand 1936 «Ancient Writing», eine ihrer ersten «Bildwebereien» oder rein künstlerischen Werke. Die monumentale Komposition ist aus glänzendem, dunklem Viskosegarn in unterschiedlich breiten Streifen weitmaschig gewebt. Über das zentrale Bildfeld verteilt finden sich aus glänzenden, hellen Fasern gewebte Formen, die an Texte und Symbole aus antiken archäologischen Ausgrabungsstätten erinnern. Nicht umsonst widmete Albers ihre bahnbrechende Publikation «On Weaving» (1965) «meinen Lehrer:innen, den Weber:innen des alten Peru».

Mit meinen Bildwebereien will ich erreichen, dass die Fäden wieder zu einer
eigenen Sprache, einer eigenen Form und einer eigenen Instrumentierung finden. Man soll sie anschauen und nicht auf ihnen sitzen oder gehen.

Anni Albers, im Katalog zur Ausstellung «Anni Albers: Pictorial Weavings», 1959

«Ancient Writing» ist aber auch ein frühes Beispiel für eine Gruppe von Werken, die sich mit Sprache und Schrift auseinandersetzen. In Peru begegnete Albers dem Khipu, einem komplexen Instrument aus geknotetem Kamelhaar- oder Baumwollfäden, das in den Anden zum Zählen, Aufzeichnen von Daten und zur Kommunikation verwendet wurde. Die kleinformatige Bildweberei «Code» (1962) beispielsweise nimmt mit ihren unregelmässig platzierten Knoten Bezug auf diese verschlüsselte Sprache. Die zusätzlich eingewebten Schussfäden, die sich über die Arbeit ziehen, erinnern an geschriebene Zeilen – und sprechen zu den Betrachtenden in der Sprache der Fäden. Nach 1963 lotete Albers die Grenzen von Schrift, Knoten und Faden in Arbeiten auf Papier weiter aus.

Paul Klee als Lehrer

Annelise Else Frieda Fleischmann war im Winter 1922 nach einem einjährigen Vorkurs in die Webereiwerkstatt am Bauhaus in Weimar eingetreten. Nachdem sie 1925 den Bauhaus-Künstler Josef Albers geheiratet hatte, verkürzte und modernisierte sie ihren Namen zu Anni Albers. Die theoretischen Grundlagen für ihr Schaffen vermittelte unter anderem Paul Klee, der ab 1927 Gestaltungslehre in der Webereiklasse unterrichtete und für den Albers ihr Leben lang grosse Bewunderung hegte.

Ohne formelle Anleitung am Webstuhl waren die jungen Bauhäuslerinnen auf sich allein gestellt. Sie experimentierten und studierten an den Webstühlen und bemächtigten sich des Materials. Das Experimentieren, das ganz am Anfang ihrer Karriere stand, sollte Albers ein Leben lang begleiten und zu einem besonderen Merkmal ihrer Werke werden.

Bild: Gruppenporträt der Webereiklasse Webmeister Kurt Wanke am Bauhaus Dessau. Vordere Reihe von links: Lotte Beese (Lotte Stam-Beese), Anni Albers, Ljuba Monastirsky, Rosa Berger, Gunta Stölzl, Otti Berger, Webmeister Kurt Wanke Obere Reihe von links: Lisbeth Birmann-Oestreicher, Gertrud Preiswerk, Helene Bergner (Léna Meyer-Bergner), Grete (Margaretha) Reichardt. Datum unbekannt. «Der literarische Frauenkalender» 2022 17. Woche, Ebersbach & Simon, ISBN 978-3-86915-229-5 / Anni Albers: On Weaving, Dover Publications, Mineola 1993, S. 78 / Bauhaus Archiv Berlin - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Webereiklasse_Webmeister_Kurt_Wanke,_Bauhaus_Dessau.jpg

Bild: Gruppenporträt der Webereiklasse Webmeister Kurt Wanke am Bauhaus Dessau. Vordere Reihe von links: Lotte Beese (Lotte Stam-Beese), Anni Albers, Ljuba Monastirsky, Rosa Berger, Gunta Stölzl, Otti Berger, Webmeister Kurt Wanke. Obere Reihe von links: Lisbeth Birmann-Oestreicher, Gertrud Preiswerk, Helene Bergner (Léna Meyer-Bergner), Grete (Margaretha) Reichardt. Datum unbekannt. «Der literarische Frauenkalender» 2022, 17. Woche, Ebersbach & Simon, ISBN 978-3-86915-229-5 / Anni Albers: On Weaving, Dover Publications, Mineola 1993, S. 78 / Bauhaus Archiv Berlin – Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Webereiklasse_Webmeister_Kurt_Wanke,_Bauhaus_Dessau.jpg

Experiment und Innovation

Für Anni Albers war das Weben ein Konstruieren mit Fäden, ein Experiment mit neuen Materialien und eng verbunden mit der Architektur. Ausgehend von den Materialien und der Funktion ihres Vorhabens fertigte sie zahlreiche Stoffmuster an. Im Jahr 1930 entwickelte Albers im Auftrag des Bauhaus-Direktors, dem Architekten Hannes Meyer, einen Entwurf für eine akustische Wandverkleidung in der Aula des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau. Ihre Versuche mündeten in einer genialen, innovativen Kombination von Materialien: Während das Gewebe aus flauschigem Chenillegarn auf der Rückseite den Schall der grossen Halle absorbierte, reflektierten Zellophanfasern auf der Vorderseite das Licht im Raum und verstrahlten einen silbernen Glanz. Dieser experimentelle Umgang mit neuen, ungewöhnlichen Materialien prägt ihre Textilentwürfe auch in den nächsten Jahrzehnten.

Architektonische Auftragsarbeiten

Auch in den Vereinigten Staaten entwickelte Albers zahlreiche neue Textilien für Gebäude und Innenräume, die stets auf die spezifischen Bedürfnisse am Anbringungsort abgestimmt waren. Zwischen 1948 und 1950 bestellte der Architekt und ehemalige Bauhaus-Direktor Walter Gropius beispielsweise Stoffe bei Albers für die grossräumigen Schlafsäle im neuen Harvard Graduate Center, einer der ersten Umsetzungen von modernistischer Architektur an einer grossen Universität in den Vereinigten Staaten. Albers experimentierte mit verschiedenen Materialien, Strukturen und Farbeffekten und gestaltete schliesslich drei Versionen von pflegeleichten Bettüberwürfen mit Karomuster, die den Raum beleben und die Spuren von «schmutzigen Schuhe und Zigarettenlöchern» verbergen sollten.

Auch für sakrale Kontexte fertigte Albers Stoffe an. Für das erste dieser Projekte im Jahr 1957 entwarf sie acht verschiebbare Paneele aus einem schimmernden, maschinengewebten Lurexgarn in Grün, Blau, Gold, und Silber für den grossen Tempel Emanu-El in Dallas, Texas. Auf diese und fünf weitere Projekte, in denen Albers eng mit Architekten zusammenarbeitete, wird in der Ausstellung mit grossformatigen Fotografien und Textilentwürfen ein besonderes Augenmerk gelegt.

Textilien als «mitwirkende Gedanken»

Anni Albers war 1949 die erste Textildesignerin, der eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art in New York gewidmet wurde. Für die Ausstellung «Anni Albers Textiles», die in 26 Museen in den Vereinigten Staaten zu sehen war, entwarf sie eine neue Reihe von Textilprototypen, bemerkenswert darunter insbesondere die freihängenden Raumteiler aus Zellophan und synthetischen Materialien in Kombination mit natürlichen Materialien wie Jutefasern und Holz. Diese Raumteiler fungierten als leichtgewichtige Designalternativen zu festen, unbeweglichen Wänden.

Im Zentrum Paul Klee werden einige von Albers Textilien ebenfalls als raumstrukturierende Elemente eingesetzt und nehmen damit – ganz im Sinne von Anni Albers – den «Platz eines mitwirkenden Gedankens» in der Architektur ein.

zpk

Kuratorinnen:

Fabienne Eggelhöfer, Zentrum Paul Klee, Bern, und Brenda Danilowitz, Josef and Anni Albers Foundation, Bethany, CT

Kontakt:

https://www.zpk.org/de/ausstellung/anni-albers

Video:

LOEWE x Josef & Anni Albers Foundation

Abbildungen von Werken von Anni Albers:


Leider verfügt ch-cultura.ch nicht über die finanziellen Mittel, um die für die Abbildung von Werken der Künstlerin erforderlichen Urheber:innenrechts-Abgaben (ProLitteris) zu bezahlen.

Kostenlos können Werke von Anni Albers u.a. hier betrachtet werden:

https://www.albersfoundation.org/art/highlights

https://www.moma.org/artists/96-anni-albers

https://www.davidzwirner.com/artists/anni-albers

#AnniAlbers #JosefAlbers #JosefandAnniAlbersFoundation #ConstructingTextiles #ZPK #ZentrumPaulKlee #FabienneEggelhöfer #BrendaDanilowitz #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 6. November 2025
  • Bildende Kunst, Fotografie, Grafik, Architektur, Design, Museum, Ausstellung, Galerie

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