31. Oktober 2025
«CONRAD MEYER. PIONIER DES SCHWEIZER BAROCK»
Ausstellung im Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten, vom 1. November 2025 bis am 1. Februar 2026

Bild: Conrad Meyer, Ansicht von Zürich mit dem Wellenbergturm und Regenbogen, um 1660, Privatbesitz – Foto: SIK-ISEA, Zürich (Martin Stollenwerk)

Bild: Conrad Meyer, Blick auf Zürich von Hirslanden aus im Herbst, um 1650, Privatbesitz – Foto: SIK-ISEA, Zürich (Martin Stollenwerk)
Er gehörte zu den wichtigsten Figuren der Schweizer Kunst des 17. Jahrhunderts: der Zürcher Barockkünstler Conrad Meyer. In Fachkreisen längst bekannt, harrte sein Schaffen bis heute einer angemessenen Aufarbeitung. Nun ist er endlich in einer Museumsausstellung zu entdecken. Anlass dazu gibt die erste umfassende wissenschaftliche Publikation. Im Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten sind Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken zu sehen, vieles davon wird zum ersten Mal überhaupt öffentlich ausgestellt.
Conrad Meyer (1618–1689) leistete auf vielen Gebieten Wegweisendes – von der Landschaftsmalerei über die Zeichnung bis zur Druckgrafik. Sein Schaffen, seine Bildung, sein Netzwerk und sein Ansehen machten ihn zur dominanten Künstlerpersönlichkeit im Zürich des 17. Jahrhunderts. Heute weitgehend in Vergessenheit geraten, gilt es, diese prägende Figur wiederzuentdecken. Die Kabinett-Ausstellung im Reinhart am Stadtgarten bietet umfassenden Einblick in sein Schaffen und lädt dazu ein, sich auf die Spuren dieses Pioniers zu begeben.

Bild: Conrad Meyer, Kämpf wider Dich, so schlahest Mich (Detail), Neujahrsblatt auf das Jahr 1653 – Zentralbibliothek Zürich, Grafische Sammlung und Fotoarchiv
Conrad Meyers Repertoire umfasste zahlreiche Gattungen und Techniken: Er malte unzählige Porträts und Landschaften, war ein eifriger Zeichner und ein versierter Kupferstecher. In seinen Zeichnungen zeigt sich sein geschickter Umgang mit verschiedensten Materialien: Neben Feder und Bleistift verwendete Meyer auch Aquarell und farbige Tusche, um seine Studien koloristisch auszuschmücken und ihnen mehr Naturtreue zu verleihen.
Insbesondere im Bereich der Landschaftsmalerei zeichnet sich Meyer aus. Entgegen den damals üblichen künstlerischen Traditionen in der Schweiz setzte er sich als einer der ersten mit der heimischen Landschaft auseinander. Er bereiste Gegenden vom Zürichsee bis in die Alpen, um vor Ort zu zeichnen und die Natur zu studieren. Damit gehört er zu den Pionieren der Schweizer Landschaftskunst, auf deren Basis später Künstler wie Alexandre Calame und Ferdinand Hodler ihre Kunst entwickeln konnten.
In der Ausstellung sind ausgewählte Ausschnitte aus seinem umfangreichen Schaffen exemplarisch zu entdecken, darunter Gemälde, Zeichnungen und Drucke sowie eines seiner Skizzenbücher. Ermöglicht wurde dies dank verschiedener institutioneller und privater Leihgaben, die nun in Winterthur versammelt werden.
Anlass zur Ausstellung gibt die erste monografische Publikation zum Künstler, die im Schwabe-Verlag erscheint. In ihr wird Conrad Meyers Œuvre erstmals umfassend betrachtet und gewürdigt.
Kurator: David Schmidhauser
kmw
Kontakt:
https://www.kmw.ch/ausstellung/conrad-meyer

Bild: Conrad Meyer, Selbstporträt von Conrad Meyer, vor 1670 – Zentralbibliothek Zürich, Grafische Sammlung und Fotoarchiv
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Kommentare von Daniel Leutenegger