28. August 2024
OTTILIE W. ROEDERSTEIN: SIK-ISEA LANCIERT CATALOGUE RAISONNÉ DER GEMÄLDE
Die aus Zürich stammende Ottilie W. Roederstein (1859–1937) war eine sowohl in technischer als auch in motivischer und stilistischer Hinsicht ausserordentlich vielseitige Künstlerin, deren Schaffen weit über die Landesgrenzen hinaus bis nach Nordamerika rezipiert wurde. SIK-ISEA lanciert mit dem Catalogue raisonné von Roedersteins Gemälden ein neues Forschungsprojekt, das die Reihe der Werkverzeichnisse zum Kunstschaffen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit dem Fokus auf eine weibliche Position fortsetzt.
Bild: Ottilie W. Roederstein, «Selbstbildnis mit roter Mütze», 1894, Tempera auf Holz, 36 x 24 cm, Kunstmuseum Basel, Inv. 1672 – Foto: Kunstmuseum Basel
Das Werk von Ottilie W. Roederstein legt Zeugnis ab von einer ausserordentlichen technischen Versiertheit, und aus ihrer Biografie wird ersichtlich, wie strategisch sie vorging, um sich als anerkannte Malerin zu etablieren. Dies ist beachtenswert, da der Kunstbetrieb in den Jahrzehnten um 1900 nach wie vor stark von männlichen Protagonisten geprägt und gesteuert wurde.
Die technische Versiertheit zeigt sich in der Vielseitigkeit ihres Schaffens: War sie in ihrer Zeit in erster Linie als Porträtmalerin erfolgreich, findet sie heute vor allem für ihre zahlreichen Selbstbildnisse Beachtung. Darüber hinaus war sie in den Gattungen Stillleben, Landschaft, Akt, Historien- und Tiermalerei tätig. Auch stilistisch weist Roedersteins Werk eine grosse Vielfalt auf.
Die schätzungsweise rund 1’300 Gemälde werden wissenschaftlich katalogisiert und deren Provenienz, Literatur- und Ausstellungsnachweise systematisch aufgearbeitet.
Das Projekt ist in drei in sich abgeschlossene Teilprojekte aufgebaut: Das Teilprojekt 1 umfasst die Erarbeitung eines vollständigen und bebilderten Online-Verzeichnisses von Roedersteins Porträts, anonymen Bildnissen und Selbstporträts. Ziel des Teilprojekts 2 ist ein sowohl digitaler als auch gedruckter Catalogue raisonné ebendieses Korpus. Im Teilprojekt 3 schliesslich werden Roedersteins Stillleben, Landschaftsdarstellungen, Aktdarstellungen, Historienbilder und Tierbilder inventarisiert und kommentiert.
Das Resultat des Gesamtprojekts besteht somit in einem digitalen und gedruckten Catalogue raisonné von Roedersteins gemaltem Œuvre.
Quelle / Kontakt:
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Bild: Ottilie W. Roederstein, «Lebensweisheit», 1926, Tempera auf Leinwand, 46 x 73 cm, Stadtmuseum Hofheim am Taunus, Inv. 631/96
Kommentare von Daniel Leutenegger