14. November 2014
«12 Stunden Kultur in Chur»: Langer Samstag mit Neuerungen
Bereits zum achten Mal findet am morgigen 15. November 2014 der Lange Samstag statt. Elf Churer Kulturhäuser sowie drei Gastinstitutionen öffnen gemeinsam ihre Türen und bieten über 200 Kurzprogramme an 16 Standorten. Das Motto lautet nach wie vor «12 Stunden Kultur in Chur», neu sind hingegen der optische Auftritt und Führungen im öffentlichen Raum.

Bilder: zVg
Der Lange Samstag ist eine Erfolgsgeschichte. Seit der Premiere 2007 ist der Anlass stetig gewachsen und er verzeichnete letztes Jahr abermals einen Besucherrekord. Dem gewachsenen Interesse trägt der Verein Langer Samstag mit einem Programmausbau Rechnung. An nunmehr 16 Standorten präsentieren grosse und kleine Kulturinstitutionen einen bewährten Mix aus Konzerten, Lesungen, Führungen und Kinderprogrammen. Im Halbstundentakt von 12 Uhr Mittags bis Mitternacht. Für nach wie vor nur 25 Franken (Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 6 bis 25 Jahren für 5 Franken).
Bekannte Häuser mit abwechslungsreichem Programm
Das Bündner Naturmuseum, das Forum Würth Chur, das Rätische Museum oder das Theater Chur tragen als grosse Häuser den Anlass von Beginn weg mit. Sie sind dieses Jahr selbstverständlich wieder mit dabei: Sie jagen Fledermäuse mit Gion Mathias Cavelty, bieten ungewohnte Malerlebnisse für Erwachsene, für die jüngeren Gäste Hans Christian Andersens Märchen oder gehen mit Flurin Caviezel auf Bahnreise.
Auch die Ausstellung Urgeschichte, die Klibühni, der Kunstraum Sandra Romer, die Postremise oder das Weinbaumuseum sind dem Publikum des Langen Samstags bekannt: ein Ausflug in die Altsteinzeit, eine musikalische Lehrreise durch Skandinavien, einfache Stille, Seefahrerromantik mit Käpt’n Rummelsnuff und Volksliedgut.
Die Galerie Luciano Fasciati, die dieses Jahr auch die Stadtgalerie einbezieht, widmet sich den Nachbarn aus Südtirol und die Werkstatt betreibt künstlerische Alchimie. Im GKB Auditorium ist unter anderem die Commedia «I Doganieri» von Fabrizio Pestilli und Federico Dimitri zu sehen. Das Bündner Kunstmuseum legt eine Umbaupause ein und auch das Nähmaschinenmuseum setzt für ein Jahr aus.
Die Lia Rumantscha und Bildungsinstitute als Gäste
Als Gäste begrüsst der Lange Samstag 2014 das Bildungszentrum Gesundheit und Soziales, die Lia Rumantscha sowie die Theologische Hochschule Chur und die Pädagogische Hochschule Graubünden. Das BGS an der Gürtelstrasse geht dem Zusammenhang respektive Widerspruch von Wirtschaftswachstum und Glücksempfinden nach. Dia Lia Rumantscha zelebriert in der Chasa Rumantscha die Convivenza. Für ihren Auftritt zusammengetan haben sich die Pädagogische und die Theologische Hochschule. Im Centrum Obertor forschen sie nach Kuppeln, Tempeln und Minaretten – zeitgenössischen Sakralbauten in der Schweiz.
Neuer Auftritt und Führungen im öffentlichen Raum
Der Lange Samstag ist so reichhaltig geworden, dass ein neues Programmheft den altgedienten Faltprospekt ablöst. Das neue Heft geht einher mit einer optischen Auffrischung des Gesamtauftritts. «Die liebgewonnenen Faltprospekte boten schlicht nicht mehr genügend Platz für unser Programm, aber nach acht Jahren freuen wir uns auch auf ein neues Outfit», erklärt die Projektleiterin Anita Willi.
Neu sind auch die Führungen im öffentlichen Raum. Chur Tourismus ist erstmals mit einer tierische Führung für Kinder und Familien sowie einer Kunstführung bei Nacht ins Programm integriert. Der Verein Art-Public bietet am Langen Samstag im Rahmen des mehrmonatigen Projektes «Ortung» kostenfreie Führungen an.
Gastrokultur
Als Kulinarikpartner des Langen Samstags engagiert sich seit sechs Jahren die Schweizerische Schule für Touristik und Hotellerie SSTH. Die Studierenden der Höheren Fachschule sorgen in sechs Kulturhäusern für Essen und Trinken. Neu unterstützen auch die Churer Gastrobetriebe Café Arcas, Ristorante Ticino, Romantik Hotel Stern sowie Tres Amigos den Langen Samstag als Gastropartner und freuen sich, die Besucherinnen und Besucher in ihren Lokalitäten kulinarisch verwöhnen zu dürfen.
GönnerInnen gesucht
Publikumserfolg und Beständigkeit allein sichern einen Anlass in der Grössenordnung des Langen Samstag allerdings nicht. Um ihn noch besser in der Region zu verankern, um seine Finanzierung weniger abhängig von öffentlichen Beiträgen und die Ticketpreise weiterhin niedrig zu gestalten, sucht der Verein Langer Samstag für die Ausgabe 2015 nach GönnerInnen und Unterstützenden. Mit 75 Franken Jahresbeitrag ist man als Privatperson bereits dabei. Die GönnerInnen-Karten werden am Langen Samstag in allen Häusern aufgelegt.
pd
Kontakt:
Verein Langer Samstag
c/o PURPUR Kultur & Management GmbH
Anita Willi
Kornplatz 12, CH-7000 Chur
Telefon +41 (0)81 250 60 81
https://www.facebook.com/LangerSamstag

CHUR BRAUCHT KULTUR
Aufruf des Vereins LANGER SAMSTAG im Wortlaut:
»
Sehr geehrte VertreterInnen der Kultur-, Musik- und
Bildungsinstitutionen in Chur
Liebe Kulturschaffende
Wir bitten Sie und Euch um Unterstützung: Am Langen Samstag – 12 Stunden
Kultur in Chur – lanciert der Verein Langer Samstag die
Sensibilisierungskampagne CHUR BRAUCHT KULTUR, die sich gegen weitere
angekündigte Mittelkürzungen einsetzen möchte.
Diese Kampagne mit Button und Flyer richtet sich an alle: an VertreterInnen von
Churer Kultur-, Musik- und Bildungsinstitutionen, an Kulturschaffende und an
die rund 5’000 BesucherInnen des Langen Samstag, die eine starke Kultur (und
Bildung selbstredend) in Chur unterstützen möchten und sich gegen eine weitere
Kürzung des Kulturetats einsetzen wollen.
Dabei geht es nicht darum, Kultur gegen Bildung auszuspielen. Sondern es geht darum, ein Zeichen zu setzen, dass die betroffenen Institutionen und Kulturschaffenden nicht gegeneinander, sondern miteinander handeln und sich für eine starke Kultur in Chur einsetzen. Und eine starke Bildung ist immer auch Partnerin einer starken Kultur.
Sie unterstützen uns, indem Sie am Langen Samstag und darüber hinaus den Button tragen, oder auch, falls es für Sie möglich ist, Flyer und Buttons in Ihren Institutionen (Bibliotheken, Schulen/Musik-/Sing-/Tanzschulen etc.) auslegen. (Koordination: Geschäftsstelle Langer Samstag, Anita Willi).
Wir danken für Ihre und Eure Unterstützung und sind überzeugt, dass diese Aktion ein positives Zeichen setzt, dass Kultur in Chur wichtig und notwendig ist, dass wir uns gemeinsam für eine starke Kultur in Chur und deshalb gegen die drohende Mittelkürzung einsetzen.
Mit freundlichen Grüssen
Katharina Ammann, Andrea Frei und Ute Haferburg
Vorstand Langer Samstag
»
Kommentare von Daniel Leutenegger