ch-cultura.ch
  • SUCHEN
  • ARCHIV
  • SPENDEN
  • KONTAKT
  • NEWSLETTER
    • Newsletter abonnieren
    • Newsletter-Archiv
  • LINKS
  • CH-CULTURA.CH
  • BÜRO DLB
    • Daniel Leutenegger (dlb)
    • Dienstleistungen
    • Tätigkeitsgebiete
    • Arbeitsweise
    • Publikationen
    • Veranstaltungen
    • O-Ton / Video
    • dlb-Vogel
    • Nostalgia
    • Merci
  • SUCHEN
  • ARCHIV
  • SPENDEN
  • KONTAKT
  • NEWSLETTER
    • Newsletter abonnieren
    • Newsletter-Archiv
  • LINKS
  • CH-CULTURA.CH
  • BÜRO DLB
    • Daniel Leutenegger (dlb)
    • Dienstleistungen
    • Tätigkeitsgebiete
    • Arbeitsweise
    • Publikationen
    • Veranstaltungen
    • O-Ton / Video
    • dlb-Vogel
    • Nostalgia
    • Merci

9. September 2010

«John M Armleder leuchtet ein»

Ab 12. September 2010 wird diese Ausstellung im neuen Kulturzentrum Lokremise St.Gallen gezeigt, das mit einem Tag der offenen Tür für die breite Bevölkerung eröffnet wird.

 

Mit einer Nonchalance, die geradezu provokant wirkt, hat der in Genf lebende Künstler John M Armleder (*1948) ein umfassendes künstlerisches Œuvre geschaffen, das virtuos die Traditionen der Moderne aufgreift, ihren inzwischen längst abgegriffenen historischen Formenschatz neu sichtet und in die Gegenwart übersetzt und sich dabei zugleich jeder formalen Kategorisierung genauso elegant wie subversiv entzieht.

Sein Schaffen, das im Umfeld der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre einsetzt, geht stets vom Performativen aus. Und so sind auch seine spektakulären Inszenierungen der vergangenen Jahre, so u.a. 1998 in der Kunsthalle Baden-Baden oder 2006 im Kunstverein Hannover bzw. im MAMCO Genf, letztlich immer auch als grosszügiges Angebot an das Publikum zu verstehen, aktiv teilzuhaben an einem Ereignis, bei dem künstlerische Gesten, Raum und Zeit in eins zusammenfallen und sich zu einem alles umfassenden Spektakel verdichten.

Aus diesem Grund lag es nahe, John M Armleder einzuladen, die Kunstzone in der Lokremise St.Gallen und damit das neue Kulturzentrum gleichsam künstlerisch einzuleuchten. Licht ist ein essentielles Medium in Armleders inszenatorischer Praxis. Bereits in einzelnen seiner berühmten Furniture Sculptures, die seit den 1980er und verstärkt in den 1990er Jahren entstehen, verwendet er Licht als Medium, um die visuelle Wirkung der bildhaften Objekte entscheidend zu steigern, diese eigentlich in Szene zu setzen.

Spätestens jedoch in seinen raumgreifenden Installationen mit sich drehenden Spiegelkugeln und fröhlich zuckenden Lichtmaschinen, die an die Discoszene der 1970er Jahre erinnern, wird Licht zum prägenden Element. Das gilt ebenso für seine unzähligen Arbeiten mit fluoreszierenden Leuchtstoffröhren in unterschiedlichen Farben. Diese breitet der Künstler im Ausstellungsraum zu Bodenarbeiten aus oder fügt sie sorgfältig zu dichten Lichtclustern zusammen. Insgesamt erzeugen sie ein buntes Licht, welches von den Wänden des neutralen «white cube» reflektiert wird, vielfältige Schatten wirft und den klassischen Ausstellungsraum oft ungewohnt und neu erlebbar werden lässt.

Licht, für das Ausstellen bzw. Wahrnehmen bildender Kunst das unverzichtbare Element, wird in Armleders Lichtarbeiten zu einem vielfältig formbaren Werkstoff. Mit spielerischer Geste transformiert der Künstler den Ausstellungsraum in einen schillernden Lichtraum. Dabei rufen insbesondere die Leuchtstoffröhren-Arbeiten unweigerlich die heroischen Lichtinstallationen des amerikanischen Minimal-Künstlers Dan Flavin wach.

Armleders als variable Form auf dem Boden akkumulierte Arbeit unterscheidet sich indes wesentlich von Flavins strengen Lichtkompositionen mit ihren festen Strukturen und ihren hochgradig kalkulierten Lichtwirkungen.

Über die in die Tradition der Moderne eingeschriebene Autonomie des Kunstwerkes hinaus verweist Armleders Arbeit immer auch auf die komplexen Bezüge ausserhalb des Kunstzusammenhanges. Der Gebrauch bunten Lichts beispielsweise erinnert an die Alltäglichkeit des pulsierenden Nachtlebens und lässt in seinem Werk die Reichhaltigkeit visueller Phänomene genauso wie die Trivialität profaner Erscheinungen anklingen. Dabei erstaunt, wie so oft in John M Armleders Schaffen, die augenzwinkernde Leichtigkeit seines künstlerischen Eingriffs sowie seine ironisch verfeinerte Überblendung von Kunst und Massenkultur.

Konsequent inkonsequent arbeitet John M Armleder an einem Kunstbegriff, bei dem die überlieferten Wertigkeiten der modernen Kunst permanent in Frage gestellt werden. Die durch sein Schaffen wesentlich mitgeprägte Strategie des Crossover, jener Überblendung der Sphären von Hochkultur und Warenhaus, verdeutlicht seine Position als einer der entscheidenden Wegbereiter für die Gegenwartskunst.

Gerade die im Werk sich manifestierende Verbindung von Kunst und Leben, bereits früh in den Performances der Gruppe Ecart angelegt und später geradezu physisch realisiert in den Furniture Sculptures, greift die Traditionen eines Marcel Duchamp wie der Pop Art auf.

Mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit verbindet sich in John M Armleders Schaffen Kunststil mit Lifestyle, trifft das entäusserte Vokabular der historischen Moderne auf aktuelle Massenkultur. Diese «Jongleurakte zwischen Trivialität und verfeinerter Ästhetik» (Bernhard Bürgi) verlieren sich indes nicht im zweckfreien Spiel, sondern führen einen raffinierten Diskurs über die Spielregeln von Kunst und Kunstbetrieb und befragen in fundamentaler Weise Sinn und Zweck künstlerischer Aktivitäten, oder um John M Armleder selbst zu zitieren: «Denn das ist genau der Antrieb, ein Kunstwerk überhaupt zu schaffen, was für mich ein ständiger Anlass zum Staunen ist.»

Und genau das wird John M Armleder im neuen Ausstellungsraum der Lokremise realisieren: eine Eröffnungsausstellung, die den Raum einleuchtet und eine spektakuläre Inszenierung, in der Kunst als raumgreifendes, skulpturales und intermediales Gesamtereignis unmittelbar erlebbar wird.

Noch bis 7. November 2010

Kurator: John M Armleder

Kontakt:

http://www.lokremisesg.ch/

 

 

 

 

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 9. September 2010
  • Museum, Ausstellung, Galerie

Vorheriger Beitrag

Informationssicherheit in Verwaltungen – ein Blick in die Zukunft

Nächster Beitrag

«Gonten – da isch Musig!»

Daniel Leutenegger

Daniel Leutenegger

Redakteur

Beiträge von Daniel Leutenegger

  • Sabian Baumann, Pflanzengesicht, 2024 - Foto: Studio Massimiliano Rossetto
    «NUN, DA HIMMEL UND ERDE UND WINDE RUHEN»

    18. November 2025

  • Ausstellung Junge Grafik Schweiz! Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal, bis am 6. April 2026
    «JUNGE GRAFIK SCHWEIZ!»

    18. November 2025

  • Regierungsgebäude Kanton Graubünden - Foto: © https://www.gr.ch/DE/Medien/fotos/Seiten/Fotos.aspx
    KANTON GRAUBÜNDEN VERGIBT FÜNF BEITRÄGE «FÜR PROFESSIONELLES KULTURSCHAFFEN 2025 FÜR KLEINE PROJEKTE»

    18. November 2025

  • Zentralplatz in Biel-Bienne - Foto: © BAK / Foto Rolf Siegenthaler
    ERSTES FORUM FÜR DAS KULTURERBE DER SCHWEIZ: STARTSCHUSS FÜR EINE GESAMTSCHWEIZERISCHE STRATEGIE

    18. November 2025

  • Alice (links) und Ellen Kessler (2005) - Foto: Harald Bischoff, https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Haraldbischoff - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kessler_Zwillinge.jpg
    ZUM TOD DER KESSLER-ZWILLINGE AUS DEUTSCHLAND

    17. November 2025

Kommentare von Daniel Leutenegger

Previous post « Next post »

© 2025 ch-cultura.ch – Schweizer Online-Kultur-Plattform

  • NUTZUNGSBEDINGUNGEN
  • DATENSCHUTZ
  • IMPRESSUM
Facebook LinkedIn Instagram X

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website zu bieten.
Mehr darüber erfahren Sie in den .

ch-cultura.ch
Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und dienen dazu, Sie wiederzuerkennen, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren, und unserem Team zu helfen, zu verstehen, welche Bereiche der Website Sie am interessantesten und nützlichsten finden.

Lesen Sie unsere Informationen zum Datenschutz, um mehr zu erfahren.

Notwendige Cookies

Notwendige Cookies sollte immer aktiviert sein, damit wir Ihre Präferenzen für Cookie-Einstellungen speichern können.

Wenn Sie dieses Cookie deaktivieren, können wir Ihre Einstellungen nicht speichern. Das bedeutet, dass Sie jedes Mal, wenn Sie diese Website besuchen, Cookies erneut aktivieren oder deaktivieren müssen.

Google Analytics

Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher auf der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln.

Wenn Sie dieses Cookie aktiviert lassen, können wir unsere Website verbessern.

<p>Bitte aktivieren Sie zunächst "Notwendige Cookies", damit wir Ihre Einstellungen speichern können!</p>