11. November 2023
«NICHTS»
Ausstellung im Museum für Kommunikation, Bern, bis am 21. Juli 2024

Bild oben: NICHTS mit Rahmen – © ch-cultura.ch

Bild: NICHTS © Digitale Massarbeit
Die neue Ausstellung blickt auf Nichts und eröffnet so neue Perspektiven. Begleitet wird das unkonventionelle Ausstellungskonzept von einem digitalen Game für eine junge Zielgruppe. Sie spielt darum, im Museum einen Rave veranstalten zu können.
Manche machen zu wenig. Das Museum für Kommunikation macht NICHTS. Und das mit voller Hingabe. Seit anderthalb Jahren investiert das Museum Geld und viel Zeit, um möglichst gut NICHTS zu machen. Denn «NICHTS» ist der Titel der neuen Wechselausstellung.
Doch wie stellt man NICHTS aus? Diese Frage hat sich Kurator Kurt Stadelmann immer wieder gestellt. Er hat zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen im Museum für Kommunikation umgesetzt («Oh Yeah! Popmusik in der Schweiz» / «Sounds of Silence» / «SUPER – Die zweite Schöpfung»); für seine letzte Ausstellung vor seiner Pensionierung hat er sich nun besonders viel vorgenommen. «Mit ‹NICHTS› versuchen wir nicht weniger als das Unmögliche», schwärmt er. «Es geht darum, die Erwartungen des Publikums immer wieder auf den Kopf zu stellen.»
Normalerweise setzen sich vor allem PhilosophInnen mit dem Nichts auseinander. Die Ausstellung «NICHTS» wählt allerdings einen ganz anderen Zugang. Keine abgehobenen Diskussionen stehen hier im Zentrum, sondern alltägliche Nichtigkeiten. Denn Nichts taucht im Alltag regelmässig auf: klein und unscheinbar als Leerschlag, Luftschloss, Placebo-Effekt, oder als fast gar nichts wie Staub – aber auch existenziell bedrohlich, wenn Menschen auf der Flucht oder mit einer Depression vor dem Nichts stehen.
«NICHTS» ist eine liebevolle Hinwendung zu den kleinen Dingen des Lebens, die wir kaum beachten. Eine Reise ins Nichts, die den Blick schärft und neue Perspektiven eröffnet.

Bild: Spiel «The Void» © Digitale Massarbeit
Mit «The Void» online ins Nichts
Neben analogen Ausstellungen brütet das Team des Museums für Kommunikation seit längerem darüber, wie die Digitalisierung das Angebot bereichern kann. Mit der Ausstellung «NICHTS» setzt es nun erstmals das Konzept des «blended» Museums um. Das Ziel ist es, dass Besuche im Museum und online miteinander verknüpft werden.
Gemeinsam mit Studierenden des Bachelor Spatial Design am Departement Design & Kunst der Hochschule Luzern HSLU hat das Museum die spielerische Anwendung «The Void» geschaffen. «’The Void› richtet sich an eine junge Zielgruppe, deshalb war es klar, dass wir diese Anwendung mit kreativen jungen Menschen entwickeln wollten», erklärt Stadelmann.
Der Standort der Besuchenden in der Ausstellung, ergänzt mit Nichts-Objekten, wird darin mit einem Suchspiel auf dem Mobiltelefon verbunden. Spielen alle Teilnehmenden gemeinsam erfolgreich mit, können sie einen Rave im Museum freischalten. Wer NICHTS riskiert, gewinnt! Das gilt auch für die limitierte Sonderedition zur Ausstellung – eine Publikation, die sich über die Ausstellungslaufzeit mit Inhalt füllt.
mkb
Kontakt:
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Bild: NICHTS © Digitale Massarbeit
Kommentare von Daniel Leutenegger