31. März 2012
«Unheimliche Reisen – Archiv trifft Gegenwart»
Ausstellung im Dienstgebäude Zürich, kuratiert von eggn`spoon Nadja Baldini, Beat Huber (Zürich) und Gastkuratorin Cathérine Hug (Wien) - bis am 21. April 2012

Mit:
Annette Amberg (CH) / Kader Attia (FR, DZ, DE) / Pauline Bastard (FR) / Neil Beloufa (FR) / Ursula Biemann (CH) / Luis Bunuel (ES, MX) / Marcus Coates (UK) / Phil Collins (UK, DE) / Dominique Dubosc (FR) / Djibril Diop Mambéty (SN) / Christian Philipp Müller (CH, US, DE) / Harun Farocki (CZ, DE), Robert Jelinek (AT) / Katia Kameli (FR, DZ) / Bouchra Khalili (FR, MA) / Taus Makhacheva (RU) / Philipp Mayrhofer und Christian Kobald (AT, FR) / Uriel Orlow (CH, UK) / RothStauffenberg (DE) / Jean Rouch (FR) / Clemens von Wedemeyer (DE), Roger Willemsen (DE) feat. Timothy Leary (US)
Das Projekt «Unheimliche Reisen – Archiv trifft Gegenwart» ist sowohl als Ausstellung als auch als Filmreihe gedacht und ist das Resultat einer kuratorischen Reise in verschiedene Richtungen.
Zunächst ins Archiv «Bewegte Bilder» des Völkerkundemuseums in Zürich. Mit Fokus auf das Werk des französischen Ethnographen und Cinéasten Jean Rouch (1917-2004) werden hier vorwiegend filmische Arbeiten aus der Gegenwartskunst gezeigt, die den Blick auf das Andere und Fremde zum Thema haben und mit Methoden der Feldforschung eine andere Sicht auf die Wirklichkeit vorschlagen.
Gleichzeitig ist «Unheimliche Reisen – Archiv trifft Gegenwart» auch eine Auseinandersetzung mit der Visuellen Anthropologie und ihrer Schnittstelle zur Kunst und eine Reise in die Gegenwart.
Im Kontext des globalen Austausches von Kapital, Waren und Manpower sind Mobilität und die damit verbundenen Praktiken des Unterwegs-Seins heute zur Norm geworden. Es ist eine neue Kultur-Raumvorstellung entstanden und die Grenzen des klassischen ethnographischen Feldes haben sich aufgelöst.
Der indische Anthropologe Arjun Appadurai (*1949) führt in diesem Zusammenhang den Begriff der «scapes» ein und unterscheidet zwischen ethnoscapes, mediascapes, technoscapes, finanscapes und ideoscapes, um damit die neuen sozialen, politischen und ökonomischen Räume zu beschreiben, in denen wir uns bewegen.
Die ausgestellten Werke nehmen in mehrfacher Hinsicht Bezug auf diese so genannte Enterritorialisierung. Einerseits indem sie Grenzverschiebungen sichtbar und erfahrbar machen und andererseits indem sie Utopien entwerfen sowie Realität und Fiktion neu verweben.
ch-art
Kontakt:
Dienstgebäude – Zürich
Töpferstrasse 26
CH-9045 Zürich
info@dienstgebaeude.ch
http://www.dienstgebaeude.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger