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10. Januar 2012

Vier Förderbeiträge vergeben

Zentralschweizer Literaturförderung 2011/2012

Bild: Roman Bucheli, Jurypräsident – Foto: «NZZ» 

Auf die Ausschreibung der Zentralschweizer Literaturförderung 2011/2012 wurden 85 literarische Arbeiten eingereicht. Davon konnte die Jury vier Arbeiten auszeichnen.

Werkbeiträge von je 20’000 Franken gehen an Andrea Weibel, Bern, für eine Sammlung von Kurzgeschichten, und an Olivia Weibel, Hünenberg, für ein erzählerisches Prosawerk. Mit je 10’000 Franken werden die literarischen Projekte von Matthias Amann, Zürich, und Christina Viragh, Rom, gefördert.

In ihrem Romanprojekt «Gefährlicher Ort» unternimmt die in Luzern aufgewachsene und heute in Rom lebende Schriftstellerin Christina Viragh eine doppelte Recherche: Einerseits forscht die Erzählerin nach dem Inhalt eines Buches, anderseits begibt sie sich auf die Suche nach einem jungen Paar, das vor etlichen Jahren in Rom spurlos verschwunden ist und dessen Verschwinden auf mysteriöse Weise mit dem besagten Buch in einem unmittelbaren Zusammenhang steht.

Sprachwitz und Musikalität

Beharrlich, gar obsessiv kreist der Text um ein schwarzes Loch, das zugleich magisch anzieht, wie es jeder Annäherung Widerstand leistet. Mit grosser Virtuosität hat Christina Viragh diese doppelte Suchbewegung und dieses insistierende Kreisen um eine bedrohlich leere Mitte in ihren Text eingeschrieben und begleitet die beim Lesen aufkommenden Schwindelgefühle mit ebenso viel Sprachwitz wie poetischer Musikalität.

Kleine Milieustudien

In ihren Kurzgeschichten entwirft Andrea Weibel, die in Hünenberg (ZG) aufgewachsen ist, mit wenigen, präzisen Strichen kleine Milieustudien: Sie zeichnet das Porträt einer vollkommen zerrütteten Familie, schildert den unter den Händen einer Coiffeuse erwachenden Eros eines Heranwachsenden, oder sie zeigt eine Frau, die gerade die Nachricht vom Unfalltod ihres Mannes erhalten hat und nun in einem ersten Moment der Gefühlsstarre ihr Tageswerk fortsetzt, als wäre nichts geschehen, ehe allmählich die schreckliche Gewissheit sich ihrer bemächtigt.

Andrea Weibels nüchtern sachliche Sprache formt einen atmosphärisch dichten, bald beklemmenden, bald düsteren Erzählraum, der mit grosser Suggestivkraft und doch ganz unaufgeregt das prekäre Gefüge in den zwischenmenschlichen Beziehungen wie zugleich die Gefährdungen des Einzelnen in grosser Dringlichkeit hervortreten lässt.

Erzählerische Reduktion schafft Intensität

Olivia Weibel zeigt in «Anna und wir» poetische Momentaufnahmen aus dem Innenleben einer Familie. Im Mittelpunkt dieses Stück für Stück aus Prosaminiaturen hervorgehenden Entwicklungsromans stehen Anna und ihre Schwester, deren Kindheit, Jugend und frühes Erwachsenenalter in kurzen Szenen an wechselnden Schauplätzen dargestellt werden. Das Fragmentarische dieses Erzählens bringt es mit sich, dass weniges ausdrücklich benannt, vieles aber ausgespart wird und doch in Andeutungen und kleinen Winken und dafür umso nachdrücklicher in den Text einfliesst. Aus der sprachlichen wie der erzählerischen Reduktion schöpft Olivia Weibel eine ergreifende Intensität, die den Leser zum Zeugen einer stürmischen, von Sehnsucht und Ängsten, Hoffnungen und Enttäuschungen geprägten Adoleszenz werden lässt.

Woran die Wahrheit erkennen?

Die Erzählung «Im Bauch der innersten Puppe» des am Schwyzer Kantonsgericht tätigen Matthias Amann ist vordergründig eine Kriminalgeschichte, bei der es um die Aufklärung eines mutmasslichen Mordes geht. Kunstvoll und virtuos spielt der Text mit allen Ingredienzen des Genres, verhandelt aber in seinen tieferen Schichten Fragen von existenzieller Tragweite. Einerseits entwickelt Amann eine kleine Studie über die Frage, wie und woran wir die Wahrheit erkennen können, anderseits macht er überzeugend deutlich, dass der Einzelne mit seiner Lebensgeschichte und seinen charakterlichen Eigenheiten ganz unmittelbar an dieser Wahrheitsfindung beteiligt ist. Mit bestechender Nüchternheit und sinnlicher Beschreibungsgenauigkeit bringt Matthias Amann diese Verstrickung zu bestürzender Anschauung.

Die Jury

Die Jury der Zentralschweizer Literaturförderung 2012 stand unter der Leitung des Literaturkritikers Roman Bucheli («Neue Zürcher Zeitung NZZ»). Ihr gehörten ausserdem an: Liliane Studer, Lektorin, Franziska Schläpfer, Literaturvermittlerin, Ruth Schweikert, Autorin, sowie Daniel Mezger, Autor. Die Literaturförderung wird alle zwei Jahre von den sechs Zentralschweizer Kantonen gemeinsam ausgeschrieben.

ots

Kontakt:

Roman Bucheli, Jurypräsident 

Tel.: +41/44/258’11’71

E-Mail: roman.bucheli@nzz.ch  

Daniel Huber, Leiter Kulturförderung Kanton Luzern 

Tel.: +41/41/228’52’05 

E-Mail: daniel.huber@lu.ch

 

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 10. Januar 2012
  • Theater, Kabarett, Literatur

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