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26. September 2024

«PAULA REGO – MACHTSPIELE»

Ausstellung im Kunstmuseum Basel | Neubau, vom 28. September 2024 bis am 2. Februar 2025

Bild: Paula Rego in her studio, London 2009 – Photo Credit: Shutterstock

Paula Rego, Angel, 1998, Pastell auf Papier auf Aluminium, 180 x 130 cm, Objekt-ID: 71900 - © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images - Creditline: CAM-Centro de Arte Moderna Gulbenkian, Lissabon

Bild: Paula Rego, Angel, 1998, Pastell auf Papier auf Aluminium, 180 x 130 cm, Objekt-ID: 71900 – © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images – Creditline: CAM-Centro de Arte Moderna Gulbenkian, Lissabon

Die portugiesisch-britische Künstlerin Paula Rego (1935–2022) ist zu einer der bedeutendsten figurativen Malerinnen der letzten Jahrzehnte avanciert. Als Aktivistin, Feministin und Schöpferin üppiger, beunruhigender Bilder ist ihr Einfluss in der Kunstszene ihres Heimatlandes Portugal und in ihrer Wahlheimat Grossbritannien spürbar. Als sie 2022 verstarb, hinterliess sie ein umfangreiches Œuvre, in dem sich ihr Interesse an der Erforschung von «Machtspielen und Hierarchien» widerspiegelt – ihren erklärten Lieblingsthemen.

Die Sonderausstellung «Paula Rego. Machtspiele» im Kunstmuseum Basel macht dieses zentrale Interesse der Künstlerin an Machtdynamiken zum Leitmotiv. Es ist die erste Museumsschau im deutschsprachigen Raum zu Regos Werk und die erste grosse monografische Ausstellung seit ihrem Tod. Anhand von rund 120 Gemälden und Pastellen sowie mehreren Puppen und Dokumenten lädt die bildgewaltige Präsentation die BesucherInnen in Regos unvergesslichen Kosmos ein und vertieft das Verständnis für diese bedeutende Künstlerin.

Thematisch gegliedert, versammelt die Schau Schlüsselwerke aus mehreren Jahrzehnten, darunter auch Regos Arbeiten, die die Salazar-Diktatur in Portugal reflektieren. Weitere zentrale Motive betreffen ihr Engagement gegen die restriktiven Abtreibungsgesetze in ihrem Heimatland und gegen die britische Beteiligung am Irakkrieg. In ihrem gesamten Lebenswerk hinterfragt Rego gewohnte Hierarchien und zeigt Frauen in unterschiedlichen Rollen.

Die Ausstellung zeigt sowohl die spektakulären grossformatigen Pastelle, in denen die Künstlerin Inspirationsquellen von literarischen Erzählungen bis hin zu Disneyfilmen verarbeitet, als auch Beispiele ihrer technisch
brillanten druckgrafischen Arbeiten.

Bild: Paula Rego, The Interrogator’s Garden, 2000, Pastell auf Papier auf Aluminium, 120 x 110 cm. Objekt-ID: 67918 – © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images – Creditline: Privatsammlung – Foto Credit: Julian Salinas

Biografie

Paula Rego wurde am 26. Januar 1935 in Lissabon geboren. Aufgrund der politischen Situation in Portugal unter dem diktatorischen Regime António de Oliveira Salazars zogen ihre Mutter und ihr Vater – ein überzeugter Antifaschist – 1936 für knapp anderthalb Jahre nach England. Paula Rego lebte in dieser Zeit bei ihren Grosseltern in Lissabon. Die künstlerische Tätigkeit der Mutter inspirierte Rego schon in jungen Jahren zum Malen und Zeichnen. Sie besuchte zunächst in Portugal eine englische Schule und konnte mit Unterstützung der Eltern ihren Schulabschluss in Grossbritannien machen und sich so dem repressiven Regime Salazars entziehen. An der renommierten Slade School of Fine Art in London begann sie 1952, Malerei zu studieren. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Victor (Vic) Willing kennen, mit dem sie drei Kinder hatte. Von Mitte der 1950er-Jahre bis 1972 lebte die Familie in Portugal und Grossbritannien und verbrachte grosse Teile des Jahres in Regos Heimatland.

Auf erste Erfolge ab Anfang der 1960er-Jahre folgten zahlreiche internationale Ausstellungsbeteiligungen, Ankäufe durch Museen sowie Einzelausstellungen, Auszeichnungen, Preise und Würdigungen. Auf der Biennale von Venedig 2022 war der Künstlerin ein eigener Raum des internationalen Pavillons gewidmet. Paula Rego verstarb am 8. Juni 2022 in London.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel

Die Ausstellung nimmt das von der Künstlerin formulierte zentrale Interesse ernst: Sie heisst deshalb «Machtspiele». Die thematische, nicht chronologische Abfolge erlaubt es, zentrale Themen zu beleuchten, zu denen Rego immer wieder, manchmal nach Jahrzehnten, zurückkehrte.

Im ersten Teil finden sich Werke zu familiären Bindungen und Abhängigkeiten, zu den Machtdynamiken zwischen Mann und Frau; staatliche Gewalt und Repressionsmechanismen spielen auch vor dem Hintergrund der Diktatur, die die portugiesische Heimat der Künstlerin bis in die 1970er-Jahre beherrschte, immer wieder eine Rolle.

Die zweite Hälfte der Ausstellung versammelt Regos ungewöhnliche Heldinnen: Frauen aus Populärkultur und Literatur, die ihnen zugeschriebene Rollen sprengen, aber auch Frauen, die illegal abgetrieben haben oder vom Gewicht gesellschaftlicher und persönlicher Herausforderungen niedergedrückt werden. Angel (1998), das berühmteste Werk der Künstlerin, bildet am Ende des Rundgangs ein kämpferisches Fanal.

Bildgewaltige Erzählungen aus dem kollektiven Unbewussten unserer Zeit

Rego widmet sich den Extremzonen menschlicher Erfahrung. Die von ihr dargestellten Körper, insbesondere jene von Frauen, werden in ihren Zwängen, aber auch in Momenten der Entgrenzung erlebbar. Die Haltungen und Posen, die sie ihre Protagonistinnen einnehmen lässt, zeugen von den inneren und äusseren Spannungen, denen sie ausgesetzt sind. In den sieben Werken der Possession-Serie von 2004 scheint es ein Albdruck der Depression zu sein, der den Körper in die Passivität niederdrückt.

Mit der Abortion-Serie (1998-99) hingegen protestierte die Künstlerin gegen die restriktive Gesetzgebung in Portugal, die Frauen weiter zu oft lebensbedrohlichen illegalen Eingriffen zwang, nachdem ein Referendum zur Lockerung des Abtreibungsverbots gescheitert war. Die Wucht dieser Blätter lässt niemanden kalt, und sie halfen, die öffentliche Meinung bis zur folgenden Abstimmung 2007 zu verändern.

Regos düstere, ins Unheimliche spielende Imaginationskraft macht die besondere Faszination ihrer Werke aus. Sie ist in den Arbeiten der 1960er-Jahre zur dunklen Ära der Salazar-Diktatur in Portugal spürbar, aber auch in War, das 2003 vor dem Hintergrund von Massendemonstrationen gegen die Beteiligung Grossbritanniens am Irakkrieg entstand. Als Inspirationsquellen dienten der Künstlerin häufig literarische Geschichten, Märchen und auch global präsente Zeichentrickfilme. Auch in diesen Stoffen boten sich ihr Wege, sich Motiven des kollektiven Unbewussten anzunähern – Bildwelten und Vorstellungen, die in der menschlichen Psyche präsent, jedoch für viele im Wachzustand kaum zugänglich sind.

Paula Rego, The Bride, 1985, Acrylfarbe auf Papier auf Leinwand, 223 x 203 cm, Objekt-ID: 67379 - © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images - Creditline: Cathy Wills Collection, London

Bild: Paula Rego, The Bride, 1985, Acrylfarbe auf Papier auf Leinwand, 223 x 203 cm, Objekt-ID: 67379 – © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images – Creditline: Cathy Wills Collection, London

Katalog

Der Katalog zur Ausstellung folgt deren kaleidoskopartiger Struktur. Die Einführungstexte zu den jeweiligen Themen und Kapiteln bieten unterschiedliche Perspektiven auf Regos Werk: Neben der kunsthistorischen Auseinandersetzung finden sich Annäherungen aus den Feldern von Psychologie, Geschlechterforschung, Literaturwissenschaft und Soziologie in Texten von renommierten Autorinnen aus der Schweiz, Deutschland, Portugal, Grossbritannien und Nordamerika.

Regos Schaffen, das sich so stark an Geschichten und literarischen Überlieferungen orientiert, wird ausserdem in Gegenüberstellung mit Texten von Schriftstellerinnen gebracht. Dulce Maria Cardoso schreibt über Portugal als Heimatland; die Werkserien zu den Folgen restriktiver Abtreibungsgesetze werden von Auszügen aus Annie Ernaux’ autobiografischer Schrift L’événement (Das Ereignis) begleitet; und Anne Weber gibt der Figur in Angel eine Stimme und eine Mission.

Die Texte stammen von Catarina Alfaro, Cornelia Brink, Christa Binswanger, Dulce Maria Cardoso, Ann Cvetkovich, Elena Crippa, Emília Ferreira, Dominique Grisard, Marion Keller, Marianne Meister, Vera Marstaller, Victoria Miro, Leonor de Oliveira, Judith Rauser, Eva Reifert, Noemi Scherrer, Franziska Schutzbach, Jasper Warzecha, Anne Weber, Nick Willing und Andrea Zimmermann.

Hrsg. von Eva Reifert im Hirmer Verlag, 232 Seiten, 180 Abb.,
ISBN 978-3-7774-4309-6

Kuratorin: Eva Reifert

Kontakt:

https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2024/paula-rego

#PaulaRego #PaulaRegoMachtspiele #PaulaRegoKunstmuseumBasel #EvaReifert #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+

Bild: Paula Rego, War, 2003, Pastell auf Papier auf Aluminium, 160 x 120 cm, Objekt-ID: 67399 – © Paula Rego. All rights reserved 2024 / Bridgeman Images – Creditline: Tate: Presented by the artist (Building the Tate Collection) 2005 – Photo Credit: Tate

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 26. September 2024
  • Museum, Ausstellung, Galerie

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