22. Mai 2022
«WELT AUS DEN FUGEN» – 9 INSTALLATIONEN
Ausstellung im Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, bis am 14. August 2022
Bild: © Lizzie Fitch and Ryan Trecartin, Auto View, 2009, https://www.kmw.ch/press/weltausdenfugen/
Die Ausstellung «Welt aus den Fugen» zeigt in neun Räumen neun raumfüllende Installationen von internationalen Kunstschaffenden der jüngeren Generation. Diese greifen aktuelle, gesellschaftliche Themen auf wie Klimawandel, Migration und künstliche Intelligenz. Ihre unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen verdeutlichen, dass Wahrnehmung und Sinnproduktion unter den Vorzeichen digitaler Vernetzung und Echtzeitkommunikation nicht mehr allgemeingültig und langfristig hergestellt werden, sondern permanenter Veränderung unterworfen sind. Jede Installation entfaltet ihre eigene Welt, als Ganzes vermittelt die Ausstellung ein vielschichtiges Abbild einer Welt aus den Fugen.
Bild: Aufbau von «Welt aus den Fugen» – Foto: © Kunstmuseum Winterthur
Die Welt scheint aus den Fugen geraten, wenn man das aktuelle Zeitgeschehen betrachtet: erbittert werden Kriege geführt, der Klimawandel ist kaum mehr aufzuhalten und politische und gesellschaftliche Strukturen drohen vielerorten auseinanderzubrechen. Die Kunst hat die Verwerfungen der Zeit seit jeher seismographisch in gültige Metaphern gefasst. Die Ausstellung «Welt aus den Fugen» zeigt anhand von neun Installationen, wie zeitgenössische Kunst mit akuten Themen umgeht.
Seit den 1960er-Jahren entwickelte sich die Installation zu einer wesentlichen Gattung der Kunst. Sie konfrontiert das Publikum mit einer Vielzahl simultaner Ereignisse und einer Fülle von Informationen, welche die Aufnahmefähigkeit konstant herausfordern – ein Zustand, der in der heutigen Wissensgesellschaft allgegenwärtig ist.
Die Fülle gleichzeitiger Eindrücke löst Unsicherheiten aus, setzt zugleich einen vernetzenden Wahrnehmungsprozess in Gang, der neue Denkansätze fördert. Durch die Integration digitaler Medien gewinnen Installationen zusätzlich an Komplexität, was ein Gefühl zwischen Überforderung und Erkenntnis auszulösen vermag. Installationen werden nicht einfach betrachtet, sondern physisch erlebt. Die klare Trennung zwischen Kunstwerk und Publikum löst sich zugunsten multimedialer Räume auf, in denen die Welt buchstäblich aus den Fugen zu geraten scheint.
Die Künstler/Innen:
Ed Atkins
Julian Charrière
Simon Denny
Lizzie Fitch/Ryan Trecartin
Fabien Giraud & Raphaël Siboni
Anne Imhof
Pamela Rosenkranz
Sung Tieu
Raphaela Vogel
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Kontakt:
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Kommentare von Daniel Leutenegger