29. April 2025
47. SOLOTHURNER LITERATURTAGE: VOLLSTÄNDIGES PROGRAMM ONLINE – VORVERKAUF ERÖFFNET
Vom 30. Mai bis am 1. Juni 2025 - wie immer am Wochenende nach Auffahrt - präsentieren die Solothurner Literaturtage die ganze Vielfalt des aktuellen Schweizer Literaturschaffens und ergänzen sie durch internationale Perspektiven. Gegen 140 Veranstaltungen, davon 74 Werkschaulesungen, sind in den offiziellen und weiteren Landessprachen rund um das neue Festivalzentrum Museumspark zu erleben.

Bild: Solothurner Literaturtage – Foto: © Susanne Goldschmied
«In auffallend vielen Büchern wurde eine Sprache für Unsagbares gefunden: Verlust, Gewalt und individuelle Grenzerfahrungen sind wiederkehrende Themen in den Schweizer und internationalen Neuerscheinungen. Neue literarische Stimmen zeigen sich dieses Jahr eigenständig und ausdrucksstark, auch die aktuelle Lyrikproduktion ist bemerkenswert.», schreiben die Veranstaltenden.
Ab sofort ist das ganze Programm online zu finden, und der Vorverkauf ist eröffnet.
Für die Werkschau der 47. Ausgabe wurden 226 Neuerscheinungen aus dem Bereich Prosa und Lyrik eingereicht. Die von der elfköpfigen Programmkommission vorgenommene Auswahl spiegelt die grosse Vielfalt des aktuellen Schweizer Literaturschaffens. Auch internationale Autorinnen wie Francesca Melandri, Neige Sinno, Olivia Laing oder Marlene Streeruwitz sind zu entdecken und in Zusammenarbeit mit weiteren Programmgruppen neue Übersetzungen, Performances und Konzerte sowie ein buntes Familienprogramm. Podiumsdiskussionen zu aktuellen gesellschaftspolitischen und literarischen Themen und mehrere Fachveranstaltungen bieten Gelegenheit zur Vertiefung.
Schreiben gegen das Verstummen
Lizzie Doron und Yevgenia Belorusets, die auf den Kriegsausbruch in ihrer Heimat beide in Form eines Tagebuchs reagiert haben, diskutieren die Möglichkeiten literarischer Zeugenschaft inmitten von Gewalt im Podium «Gegen das Verstummen. Schreiben im Krieg» (Samstag, 20:30). Autorinnen wie Neige Sinno, Çigdem Akyol, Shukri Al Rayyan oder Ruth-Maria Thomas verarbeiten Machtmissbrauch und (sexualisierte) Gewalt literarisch beeindruckend und erschütternd. Die Sachbuchautorinnen Natalia Widla und Miriam Suter beleuchten im Gespräch mit Ruth-Maria Thomas die psychologischen und gesellschaftlichen Mechanismen dahinter (Samstag, 13:00).
Starke Lyrik und ein Special Guest
Sibylle Berg präsentiert ihre schönsten Gedichte – begleitet von der Walliser Musikerin und Special Guest Sina. Rund fünfzig ihrer Songtexte stammen aus Bergs Feder (Freitag, 14:30). Eva Maria Leuenberger mit dem Langgedicht «die spinne», das mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet wird, und Nathalie Schmid vervollständigen die Deutschschweizer Auswahl. Mit Laura Accerboni und Marko Miladinovic ist bemerkenswerte italienischsprachige Poesie zur Werkschau eingeladen und aus der Romandie neben der vielseitigen Dichterin Marina Skalova die 2006 geborene Debütantin Adèle de Montvallon. Einen ersten Lyrikband präsentiert auch der durch seine Romane und Essais bekannte David Bosc. Im Gespräch «Premières Poétiques» erkunden er und de Montvallon, was die Gattung der Lyrik ihnen ermöglicht (Freitag, 16:00).
slt
Kontakt:
Auf ch-cultura.ch u.a. erschienen:
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Kommentare von Daniel Leutenegger