23. Mai 2014
Die Zürcher Theaterpädagogin Rosmarie Metzenthin ist gestorben
Die am 8. Juli 1927 in Lindau geborene Schweizer Theaterpädagogin Rosmarie Metzenthin (Bild) ist am 22. Mai 2014 in Zürich gestorben.

Bild: http://www.metzenthin.ch/de/portrait/geschichte/rosmarie-metzenthin.html
Metzenthin war über 50 Jahren lang in Zürich als Gründerin und Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters Metzenthin bekannt. Nach einem Rhythmikstudium am Konservatorium Zürich und Weiterbildungen zur Theaterpädagogin in München und Salzburg begann sie 1951 als Pionierin mit dem ersten Kindertheater der Schweiz. Zahlreiche ihrer Aufführungen wurden für Film und Fernsehen aufgezeichnet. Gastspiele führten ihr Kindertheater in verschiedene Länder Europas und in die USA. 1978 verwirklichte sie ihre Idee, Musik, Bewegung und Theater in einer ganzheitlichen Ausbildung zu vereinen und gründete das Musisch-Pädagogische Seminar. Als Anerkennung für ihr Lebenswerk und die Bereicherung des Zürcher Kulturlebens erhielt sie 1976 den Literaturpreis des Kantons und 1997 die Hans-Georg-Nägeli-Medaille der Stadt Zürich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosmarie_Metzenthin
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Abschied von der Grande Dame des Kindertheaters
Wie viele Kinder hat sie wohl mit ihren Märchenaufführungen für die Idee des Theaters begeistern können? Es sind bestimmt mehrere zehntausend Zürcherinnen und Zürcher, Hunderte aus anderen Kantonen und Besucher ihrer Gastspiele in aller Welt, denen die musische Pädagogin Rosmarie Metzenthin fast 50 Jahre mit ihren Inszenierungen, an denen oft über hundert schauspielernde Kinder beteiligt waren, zauberhafte Erinnerungen beschert hat.
Die Regisseurin formte spätere «Stars» wie die Eiskunstläuferin Denise Bielmann, den Autor Charles Lewinsky oder den Mitgründer des Theaters Mummenschanz, Andres Bossard. Der junge Christoph Marthaler arbeitete als Lehrer für sie.
Katja Baigger
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/uebersicht/die-magierin-des-kindertheaters-1.18308779
Wer in Zürich aufgewachsen ist, dem ist das Kinder- und Jugendtheater Metzenthin ein Begriff. Rosmarie Metzenthin gründete es 1951 mit dem Ziel, die Kreativität und Fantasie von Kindern und Jugendlichen durch Bewegung und Theaterspiel anzuregen.
Die Früchte dieses Unterrichts wurden in jährlichen Märchenspielen präsentiert. Nebst eigenen Stücken brachte Metzenthin zahlreiche Märchen auf die Bühne. Dazu kamen regelmässige Zirkusvorstellungen mit dem Kinderzirkus Metzenthin sowie Krippenspiele, wie dem «Theaterlexikon der Schweiz» zu entnehmen ist.
«Es war ein Ort, an dem man vom Theater infiziert wurde, an dem man die Lust am Theaterspielen – oder in meinem Fall fürs Theaterschreiben – bekommen hat», erzählt Charles Lewinsky SRF Kultur. Er hat seine ersten Texte bei ihr geschrieben und sie hat in ihrem Kindertheater sein erstes Stück aufgeführt. «Es war ein Ort, an dem man den Mut hatte, ganz vieles zu machen. Und sie hat uns unterstützt.»
http://www.srf.ch/kultur/buehne/wir-haben-sie-alle-geliebt-rosemarie-metzenthin-ist-gestorben
Video:
Kindertheater Rosemarie Metzenthin (Kidz, 18.12.1995)
Das Kinder- und Jugendtheater Metzenthin war ihr Lebenswerk. Es prägte die Kindheit von Persönlichkeiten wie Peter Bollag und Charles Lewinsky. Gerne gab sie ihr Wissen auch weiter an Studenten – und an ihre beiden Nichten, die 2001 ihre Erbe angetreten haben und das Kindertheater seither führen.
Audio:
Zum Tod von Rosemarie Metzenthin
4:40 min, aus «Kultur kompakt» vom 23.05.2014
Audio
«Zum Tod von Rosemarie Metzenthin» in externem Player öffnen.
Mehr:
http://www.metzenthin.ch/de/portrait/geschichte/rosmarie-metzenthin.html
http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Rosmarie_Metzenthin
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosmarie_Metzenthin
Kommentare von Daniel Leutenegger