8. Januar 2011
Der Kanton Freiburg erhält einen bedeutenden Fotonachlass
Der gesamte Fotonachlass von Micheline und Léo Hilber mit rund 50'000 sozial- und kulturhistorisch wertvollen Dokumenten geht an den Kanton Freiburg. Der Staatsrat hat diese grosszügige Schenkung dankend entgegengenommen.

Bild oben (zur Vergrösserung anklicken): Fribourg, l’escalier du Court-Chemin
Der Fotonachlass von Micheline und Léo Hilber, den der Staatsrat als Schenkung entgegengenommen hat, wird in der
Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) hinterlegt.
Léo Hilber kam aus Luzern nach Freiburg, um beim Fotografen Benedikt Rast in die Lehre zu gehen. Nach der Lehre liess er sich hier nieder und eröffnete ein eigenes Fotoatelier. Seine Frau Micheline Hilber war während 20 Jahren seine engste Mitarbeiterin. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1986 führte sie das Atelier bis zu ihrem Tod im Jahr 2007 weiter. Robert Chappuis, ein Freund des Ehepaares, übernahm den Fotonachlass von Micheline und Léo Hilber und hat diesen nun dem Kanton Freiburg als Schenkung überlassen.

Léo et Micheline Hilber

Séchage du tabac

Fribourg, le cortège de St. Nicolas
Der Nachlass dokumentiert mit Reportagen über Betriebe wie Cremo, Cafag, Vibrometer, Cardinal usw. die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung Freiburgs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und illustriert auch das religiöse Leben (Abtei Hauterive, Kapuzinerkloster, Kloster Bisemberg und Kartause La Valsainte). Er gibt zudem Einblick in das Vereins- und Sportleben mit City Fribourg (heute Elfic Fribourg), Fribourg Olympic und dem HC Freiburg-Gottéron.
Das Fotografenpaar war zudem an zahlreichen Publikationen
beteiligt, so an der Encyclopédie du Canton de Fribourg oder Freiburgerland /
Terre de Fribourg, in denen der Kanton und die Stadt Freiburg in Bild und Text
präsentiert werden.
Einige Freiburger Künstler (Yoki, Teddy Aeby, Bernard Schorderet, Bruno
Baeriswyl, Armand Niquille, Charles Cottet), deren Arbeiten in den Katalogen
des Museums für Kunst und Geschichte gewürdigt werden, haben an den
Publikationen des Verlags «Office du Livre» über internationale
Kunstdenkmäler mitgearbeitet; Léo Hilber hat die Aufnahmen für die Werke
Splendeur du tapis persan (1978), Le Tapis de Chine (1981), L’art en Turquie (1981)
realisiert.
Wie die meisten der damaligen Fotografen, deren Nachlass sich ebenfalls im
Besitz der KUB befindet (darunter Benedikt Rast, Jacques Thévoz und Jean
Mulhauser), haben Léo und Micheline Hilber daneben auch private Fotos
hinterlassen (Hochzeiten, Feste, Portraits, Passfotos usw.).
Die KUB hat sich verpflichtet, den Nachlass von Micheline und Léo Hilber zu inventarisieren und durch Veranstaltungen und Publikationen der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Donation du fonds
photographique Micheline et Léo Hilber à la BCU
Après les fonds Benedikt Rast, Jacques Thévoz et Jean Mülhauser, père et fils,
la Bibliothèque cantonale et universitaire de Fribourg s’est enrichie d’un
nouveau fonds photographique de première importance celui de Micheline et Léo
Hilber contenant quelque cinquante mille négatifs, photos, dias, planches
contact, tirages et documents divers.
Kontakt:
http://www.fr.ch/bcu/n/presse/hilber
Kommentare von Daniel Leutenegger