2. Oktober 2024
«REALITY CHECK! ARBEIT, MIGRATION, GESCHICHTE(N)»
Ausstellung im Museum Schaffen, Winterthur, bis am 26. Januar 2025

Bild: Einkaufsladen der Società Cooperativa Winterthur, Stadthausstrasse 81, 1950er-Jahre, Bildarchiv winbib
Die Schweiz ist seit 1888 ein Einwanderungsland. Es ist das Jahr, in welchem erstmals mehr Menschen in die Schweiz ein- als auswandern. In engem Zusammenhang mit dieser Entwicklung steht der wirtschaftliche Aufschwung des Landes.
Das Museum Schaffen geht mit der Sonderausstellung «Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n)» am Beispiel von Winterthur der Verbindung von Arbeit und Migration nach.
Heute hat in der ehemaligen Industriestadt beinahe die Hälfte der BewohnerInnen einen «Migrationshintergrund» und über ein Viertel keinen Schweizer Pass. Zugewanderte finden in allen Wirtschaftssektoren Arbeit, doch ihre Voraussetzungen und Möglichkeiten könnten unterschiedlicher nicht sein.
Zudem sind viele dieser Lebensrealitäten in der Öffentlichkeit nach wie vor unsichtbar. Wer sind diese Menschen, die mit ihrer Arbeit die Gesellschaft tagtäglich mittragen? Was sind ihre Geschichten? Welche Chancen und Herausforderungen stellen sich ihnen?
Die Ausstellung versteht sich als Anstoss, das lückenhafte Bild der Winterthurer Migrationsgeschichte(n) durch persönliche Gespräche und historische Spurensuche zu ergänzen. Dabei zeigt «Reality Check!» auf, dass Winterthur und seine Arbeitswelt nicht existieren würden ohne Migration – damals wie heute.
Das Ausstellungsprojekt erfolgt mit Unterstützung einer Reflexionsgruppe, die sich aus sechs Winterthurer «AlltagsexpertInnen zu Migration» (Selbstbezeichnung) zusammensetzt. Seit Frühjahr 2023 begleitet die Gruppe den Ausstellungsprozess, bringt ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein und formt so den Rahmen der Ausstellung mit. Ausstellungssprache ist Deutsch. Mehrsprachiges Begleitmaterial vor Ort.
Kuration: Wanda Seiler, Jose Cáceres. In Begleitung: Milad Ahmadvand, Sarah Akanji, Branka Kupresak, Thi My Lien Nguyen, Eleonora Stassi, Andrea Tiziani. ZeitzeugInnen: Abimbola Akanji, Claude Ballot, Luigi Fucentese, Triantafyllia Liana Konstantinidou, Ivana Ivanović, María Mendoza, Adriana Santos, Ercan Toraman. Szenografie: Studio Speck, Grafik: Büro Fax. Lektorat: Anne-Marie Weder, Vicky Kiefer. Ausstellungsprogramm: Wanda Seiler, Anja Huber
msw
Kontakt:
https://www.museumschaffen.ch/de/ausstellungen/2024_realitiy-check.php
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Bild: ItalienerInnen, Zürich Hauptbahnhof, 1968, Foto: Comet Photo AG, Zürich, ETH-Bibliothek/Bildarchiv
Kommentare von Daniel Leutenegger