29. November 2010
Gustav nach dem Sieg im «Kampf der Chöre»
Gustav hat gestern Sonntag abend mit seinem Chor die SF-Sendung «Kampf der Chöre» gewonnen. Vorher hat er Castingshows eher verachtet. Und vom Chorleiten hatte er «keine Ahnung». Ein Gespräch auf Radio DRS 1.


Bild: http://www.stemutz.ch/?p=314
Seit 15 Jahren macht der Sensler Gustav Musik. Vor dem «Kampf der Chöre» war sein Bekanntheitsgrad in der Schweiz begrenzt – spätestens seit Sonntag kennt ihn das ganze Land. In der Fernsehsendung hat er mitgewirkt, weil er sich treu bleiben konnte. «Ich konnte aus jedem Lied einen Gustav-Song machen», sagt der Freiburger Musiker. Deshalb habe er sich auf das Experiment eingelassen. Und sein Ziel steckte er nicht sehr hoch: Er wollte einfach nicht schon nach der 1. Runde heimgehen.
Interviews ja, Homestories nein
Er freue sich sehr darüber, dass ihn die Zuschauer als Musiker wahrgenommen hätten. Deshalb würden sich die Fernsehshows auch positiv auf seine Karriere auswirken, glaubt Gustav. Sein nächstes Konzert ist bereits ausverkauft. Momentan wird er mit Medienanfragen überrollt. Dieser «Promistatus» sei ungewohnt. Er gibt allen Interviews, aber in diesen Gesprächen gehe es ausschliesslich um Musik. Er wolle seine Privatsphäre konsequent schützen.
basn / delp
Verantwortlich für diesen Beitrag: Priska Dellberg
Link zum Radiobeitrag:
Die nächsten Konzerte:
10.12.2010 @Mühle Hunziken, Rubigen (BAND) ausverkauft
11.12.2010 @Rustico Music Pub, Frutigen (BAND) ->Vorverkauf
16.12.2010 @KofmehlRaumbar, Solothurn (TRIO) ->Vorverkauf
27.12.2010 @Altjahrswoche Schwarzenburg, Schwarzenburg (BAND) ->Vorverkauf
30.12.2010 @Mühle Hunziken – Abschlusskonzert 666-Tour, Rubigen (BAND)
Kontakt:
http://www.mx3.ch/artist/gustav
Auf dieser Webseite bereits erschienen:
https://www.ch-cultura.ch/musik-und-tanz/gustav-formella-formule-2010
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Nachtrag
Aus «Der Bund»:

Bild: http://www.gustav.ch/
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FREIBURGER NACHRICHTEN Dienstag 30. November 2010,Grossfreiburg Ein Freiburger Musiker zieht mit 20bunt zusammengewürfelten Sängerinnen und Sängern aus, formt sie zum wohlkreativsten Chor der Schweiz und hat nach sechs Wochen die ganzeFernsehnation im Sack: Am Sonntagabend hat Gustavdie TV-Sendung «Kampf der Chöre» für sich entschieden. Danach habender Chor und seine Fans bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. «Ich habe mir doch nichts gedacht» Carole Schneuwly (Text) und AldoEllena (Bilder) Der HC Freiburg Gottéron verliertzum fünften Mal in Folge, und am Abstimmungssonntag findet sich der KantonFreiburg zusammen mit den anderen Westschweizer Kantonen auf derVerliererseite: Viel Grund zur Freude gab es für Freiburgerinnen undFreiburger am Wochenende eigentlich nicht. Eigentlich. Denn da gab es ja nochdiese Show im Schweizer Fernsehen, dieses «Chor-Ding», wie der FreiburgerVertreter Gustav es gerne nannte. Und da trumpfte Freiburg ganz grossauf. Gustav entschied mit seinen 20Sängerinnen und Sängern den «Kampfder Chöre» für sich, liess seineletzten Konkurrenten Padi Bernhard und Noëmi Nadelmann im Publikumsvotingdeutlich hinter sich und holte den verdienten Lohn nach Hause: einenPlastikpokal, einen Gutschein für eine Reise nach Venedig mit dem ganzen Chorund viel Anerkennung und Sympathiepunkte für sich und für seine Heimat. «Ici c’est Fribourg» Gottéron hin, Abstimmung her: Festesoll man feiern, wie sie fallen, und darin macht den Freiburgern so schnellkeiner etwas vor. Das bewiesen am Sonntag auch Gustavs«Chörler», wie er sie liebevoll bezeichnet, und ihre vielen Fans. Rund 400Personen haben sich zum Public Viewing in Tafers besammelt, und mehr als 200haben gar den weiten Weg nach Kreuzlingen in die Bodensee-Arena auf sichgenommen und zeigen der Fernsehnation mit «Ici c’est Fribourg»-Rufen und vonGottéron entlehnten Fangesängen, dass Freiburg existiert. Nachdem Moderator Sven Epiney Gustavs Sieg verkündet hat, gibt es keinHalten mehr. Die Fans bringen die Halle zum Kochen, auf der Bühne fallen sichSänger und Chorleiter, Gewinner und Verlierer in die Arme, und mittendrinkann Gustav vor Mikrofonen undKameras nur immer wieder wiederholen, er sei sprachlos und könne sich selberkaum erklären, wie er vom Aussenseiter zum Gewinner von «Kampf der Chöre»geworden sei: «Ich habe mir doch nichts dabei gedacht …» Jubel, Fahnen und ein Lied Wie Gustavgeht es auch seinen 20 Sängerinnen und Sängern, was sie jedoch nicht daranhindert, ihren Triumph gebührend auszukosten. Und das geht erst richtig los,nachdem die Kameras ausgeschaltet, die Lichter gelöscht, die Bühnenkostümeausgezogen und die Garderoben geräumt sind. Die Freiburger schiessen noch einpaar Erinnerungsfotos, nehmen die letzten Gratulationen entgegen und umarmennoch einmal die Mitglieder und Leiter der anderen Chöre,ehe sie gegen Mitternacht die lange Heimreise in Angriff nehmen. Beim Reisecar wartet eine Gruppeganz hartgesottener Fans und empfängt die Chormitglieder mit Jubel, Trommeln,Freiburger Fahnen und dem Lied «Ein Student aus Uppsala», das der Chor wenigeStunden zuvor in der Sendung zum Besten gegeben hat. Unterwegs zu ihrem Carist auch Noëmi Nadelmann, die mit ihrem Chor auf dem dritten Platz gelandetist. Sie bahnt sich einen Weg durch die feiernden Freiburger und säuseltihnen zu: «Tschau, ir Liebe, s isch schön gsi mit euch!» «Ich bin sehr stolz» Dass im Bus alle noch auf Gustav warten müssen, überraschtniemanden. «Ihr kennt ihn doch, nach sechs Wochen», tönt es, währendCo-Chorleiter Adrian Voegeli schon einmal die Gelegenheit nutzt, um liegengebliebene Habseligkeiten, von der «Ici c’est Fribourg»-Mütze bis zumFotoapparat, zu verteilen. Gustavselber, der dann doch noch aufgetaucht ist, greift während der Fahrt zumMikrofon, um sich bei seinen «Chörlern» zu bedanken: «Ich bin sehr stolz aufdas, was wir erreicht haben. Ihr habt einfach alles mitgemacht, und dasschätze ich sehr. Es war eine wunderbare Zeit.» Eine Zeit, die für Gustav nun abgeschlossen ist: Der Chorwerde wohl noch ein Dankeschön-Konzert geben, sonst sei aber nichts geplant.«Es ist gut so, wie es ist.» Er habe anfangs auf maximal drei Sendungengehofft, alles andere sei Bonus gewesen. Besonders stolz sei er darauf, dasser mit dem Chor genau die Musik gemacht habe, die er habe machen wollen:«Eigentlich alles Gustav-Lieder,nur verpackt in andere Songs.» Er habe sich nicht verbogen und damit dasPublikum überzeugen können, das sei für ihn das Wichtigste. Empfang im Schnee Gegen drei Uhr morgens treffen dieHelden der Nacht in der Heimat ein. In Düdingen wartet mitten auf derHauptstrasse, im winterlichen Schneegestöber, schon das Empfangskomitee:Unter die standhaftesten Fans hat sich Oberamtmann Nicolas Bürgissergemischt, der vom Public Viewing in Tafers gekommen ist. Noch auf der Strasseköpft Gustav die ersteChampagnerflasche, bevor es ins «Oktogon» geht. Für die Chormitglieder gibtes Pizza und eine eigens angefertigte Gustav-Torte,die Energie fürs Weiterfeiern liefern – und da dürfen die Stimmen auchallmählich heiser klingen, der Gesang etwas schief daherkommen und dieTanzschritte nicht mehr ganz so perfekt sitzen wie zuvor in der Sendung. Und so findet dieses Wochenende fürFreiburg doch noch einen versöhnlichen Abschluss. Der von denPolitkommentatoren beschworene «Röstigraben» ist vergessen, dem Gustav-Effekt sei Dank. Oder, wie es die«Sonntagszeitung» schon vor dem grossen Finale geschrieben hat: «Gustav ist ein bisschen wie die Butter inder Röstigraben-Pfanne. Zum Schmelzen bringt er derzeit nämlich so ziemlichalles und alle.» |
Kommentare von Daniel Leutenegger