28. November 2012
Das Ende der Intimsphäre
SF 1, «Kulturplatz» vom heutigen Mittwoch, 22.20 Uhr, mit Eva Wannenmacher in der Überbauung «Telli»

Bild: Emily, 2012 © Evan Baden: http://www.schirn.de/ausstellungen/2012/privat/privat-ausstellung.html
Tür an Tür, Balkon an Balkon, fast 3’000 Bewohner – in der «Telli» lebt man stadtnahe Verdichtung in Reinkultur. Eva Wannenmacher besucht die als «Staumauer» bekannte Grossüberbauung in Aarau, redet mit «Tellianern» über das Wohnen in der Dichte und fragt, wie man Privatsphäre und Gemeinschaftsleben in Übereinstimmung bringt.
Wer wohnt da? Hinein ins Herzstück der Privatsphäre
Ein
Porsche an der Küchenbar. Ein Schlafzimmer mit dem Charme eines
Operationssaals. Was sagen Wohnungseinrichtungen über ihre Bewohner aus? Eine
Rubrik des «NZZ-Folios» gewährt uns seit Jahren einen Blick in fremde Räume und
in die Seele und die Sehnsüchte ihrer Bewohner. Jetzt sind die gesammelten
Reportagen als Buch erschienen. Aber wer öffnet schon gerne der Öffentlichkeit
die Tür in sein Leben? «Kulturplatz» stellt sich dem Test.
Autorin: Uta Kenter
«Wer wohnt da?», hrsg. von Gudrun Sachse und Heinz Unger, Benteli-Verlag
Das Ende der Intimsphäre
Schlaf,
Sex, Essen – es ist meist das ganz Alltägliche, Banale, das wir als privat
betrachten. Doch was eben noch zur Intimsphäre gehörte, findet mit Hilfe der
neuen Medien immer öfter den Weg in die Öffentlichkeit. Die um sich greifende
Enthüllungskultur tut so, als hätte es Scham nie gegeben, als wäre die
Privatsphäre ein Auslaufmodell. Eine Ausstellung in Frankfurt führt drastisch
vor Augen, wie weit fortgeschritten die Verwischung der Grenzen zwischen privat
und öffentlich ist.
Autor: Eduard Erne
Ausstellung «Privat», Schirn Kunsthalle Frankfurt/Main, bis 3. Februar 2013
Stefan Bachmann, der US-Erfolgsautor aus Adliswil
Ein
Jungspund, der mit seiner ersten Buchveröffentlichung einen Bestseller landet –
das kann ja mal passieren. Aber der Adliswiler Stefan Bachmann mischt mit
seinem Roman «The Peculiar» (Der Sonderling) nicht nur gerade den
US-Büchermarkt auf, sondern er komponiert auch Musik, die Preise einheimst. Der
19-jährige Musikstudent mit amerikanischen Wurzeln verrät dem «Kulturplatz»,
was ihn inspiriert und antreibt.
Autor: Pascal Derungs
«The Peculiar», von Stefan Bachmann, Harper Collins Publishers, 2012
Chilly Gonzales, der sympathische Grössenwahnsinnige
Als
ein Flüstern nach dem Schrei beschreibt der kanadische Musiker Chilly Gonzales
sein neues Album «Solo Piano». Früher war er im Rap und Hiphop zuhause, galt
als dickköpfig, verrückt und selbstbezogen. Nun ist er zu seinen Wurzeln
zwischen Jazz und Klassik zurückgekehrt. Aber langweilig ist der exaltierte
Extremkünstler deswegen nicht geworden. Er spielt den Unterhalter einfach am
Klavier. Humorvoll, virtuos.
Autor: Richard Herold
Konzert «Solo Piano II», Kaserne Basel, 10.12.2012
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Kontakt:
http://www.sendungen.sf.tv/kulturplatz/Sendungen/Kulturplatz
Kommentare von Daniel Leutenegger