4. Juni 2021
DAS JAHR 2020 DER SOCIÉTÉ SUISSE DES AUTEURS (SSA)
Das Jahr 2020 der Société Suisse des Auteurs (SSA) war von den negativen Folgen der Coronakrise geprägt und ergibt ein kontrastiertes Bild:
- Die Einnahmen betrugen CHF 23’884’132 (-5.45% im Vorjahresvergleich). Den Rückgang der Aufführungsrechte kompensierten zum Teil Mehreinnahmen in anderen Bereichen.
- Gleich nach den ersten vom Bund erlassenen Einschränkungen im März traf die SSA Massnahmen: Nahezu sämtliche Investitionsprojekte wurden eingefroren, Kurzarbeit eingeführt und Sparmassnahmen bei den gängigen betrieblichen Aufwendungen rasch umgesetzt.
- Daraus ergibt sich ein sehr tief gebliebener durchschnittlicher Kommissionensatz: 11.12% (-0.75 Prozentpunkte).
- Die SSA zahlt ihren Mitgliedern und Schwestergesellschaften monatlich Entschädigungen aus. Die ausbezahlte Gesamtsumme der Entschädigungen sank (-8.91%) wegen der Veranstaltungsverbote und weil aussergewöhnliche Ereignisse, die das Geschäftsjahr 2019 positiv beeinflusst hatten, fehlten.
- Die in den Verteilungen der Senderechte aufgekommenen Probleme hatten intensive Arbeiten im konstruktiven Austausch mit der RTS und der RSI zur Folge. Die Verträge mit diesen Sendern wurden erfolgreich neu ausgehandelt.
- Das neue Bundesgesetz über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte trat am 1. April 2020 in Kraft. Bei Video on Demand gibt es nun einen Vergütungsanspruch zugunsten der Urheberinnen und Urheber sowie Interpretierenden von audiovisuellen Werken. Über diese Vergütung wird seit Frühling 2020 im Rahmen eines gemeinsamen Tarifs der vier schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften verhandelt. Die SSA agiert für diesen gemeinsamen Tarif Nr. 14 als geschäftsführende Gesellschaft, in enger Zusammenarbeit mit Suissimage.
- Dieser heikle Wechsel zwischen vertraglichem und unter staatlicher Aufsicht stehendem Vergütungssystem findet zu einem Zeitpunkt starker Zunahme an Online-Angeboten statt.
- Im Geschäftsjahr 2020 konnten CHF 1,001 Mio. in den Kultur- und CHF 985’140 in die Sozialfonds eingezahlt werden.
- 135 Urheberinnen und Urheber erhielten eine Unterstützung des Kulturfonds.
- Die Schweizer Verbände wussten sich zusammenzutun, um die Interessen der Kulturbranche den Behörden gegenüber zu vertreten. Sie forderten ohne Unterlass Unterstützungsmassnahmen und Entschädigungen. Die SSA beteiligte sich vielfach daran.
- In der EU bekämpften die Verwertungsgesellschaften die Auswirkungen der Pandemie und bemühten sich um eine positive Entwicklung in der Umsetzung einer neuen Richtlinie zum Urheberrecht.
- Trotz Pandemie blieb die SSA ohne Unterbruch in Betrieb.
NB: Die Jahresrechnung muss von der auf Ende August 2021 verschobenen Generalversammlung genehmigt werden.
Jahresbericht 2020 – vollständige Fassung:
https://ssa.ch/wp-content/uploads/G67D0521.pdf
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Kommentare von Daniel Leutenegger