28. Oktober 2025
STATISTIK ZU VIDEO ON DEMAND IN DER SCHWEIZ: IM JAHR 2024 WURDEN FAST 38’000 FILME ANGEBOTEN
Fast 38'000 Filme wurden im Jahr 2024 in der Schweiz als zahlungspflichtiges Video on Demand (VoD) zum Kauf, zur Miete oder zum Abruf auf Abonnement- und Streamingdiensten (SVoD) angeboten, ähnlich viele wie im Vorjahr. US- und europäische Filme machen den grössten Teil des Angebots aus. Noch mehr als im Kino, konzentriert sich die Nachfrage auf amerikanische Produktionen. Spielfilme dominieren sowohl das Angebot als auch die Nachfrage. Im Jahr 2024 haben die Abonnement- und Streamingdienste einen leichten Anstieg der Wiedergaben um 5%, im Vergleich zu 2023, verzeichnet. Seit 2021 bleibt die Nutzung von Streamingdiensten insgesamt stabil, was darauf hinweist, dass das Publikum weiterhin stark darauf zurückgreift. Diese Art des Konsums liegt nach wie vor deutlich über der Nutzung anderer VoD-Formen (Miete, Kauf). Diese Zahlen schliessen vorerst Serien aus. Deren Integration erfolgt derzeit in die Statistik. Die Angaben stammen vom Bundesamt für Statistik (BFS), das sie heute publiziert hat.

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Überblick
Die Statistik des BFS zu Video on Demand (VoD) betrifft Filme mit einer Spieldauer von mindestens 60 Minuten, welche digital und gegen Bezahlung angeboten werden.
Im Jahr 2024 waren in der Schweiz 24 Plattformen aktiv, die kostenpflichtige Inhalte anbieten. Nachdem zwischen 2019 und 2021 viele Mietdienste angeboten worden waren, gingen diese in den letzten Jahren zurück. Im Jahr 2024 wurden 14 davon gezählt, eine weniger als die Abonnement- und Streamingdienste.
Der Verkauf bleibt der am wenigsten angebotene Dienst. Das Angebot an Filmen variierte im Jahr 2024 je nach VoD-Typ zwischen 20’000 und 29’000. Im Vergleich zum ersten Jahr der Statistik mit detaillierten Daten (2019), ist bei allen VoD-Typen das Angebot enorm angestiegen. Etwa ein Drittel (32%) mehr Filme sind über Verkaufsdienste verfügbar, und 20% mehr Filme über Verleihdienste. Bei Abonnement- und Streamingdiensten hat sich das Angebot mehr als verdoppelt: von 9’400 Filmen im Jahr 2019 auf fast 20’000 Filme im Jahr 2024.
Nutzung
Die Nutzung von Filmen über Abo- und Streamingdienste (SVoD) verzeichnete in den Jahren 2019 und 2020 Wachstumsraten von über 50%. Obwohl die absolute Nutzung seither weiter zunimmt, reduzierte sich die relative Wachstumsrate bis 2022.
Im Jahr 2024 verzeichnete das Ansschauen von Filmen über Abonnement- und Streamingdienste (SVOD), im Vergleich zum Vorjahr, einen leichten Anstieg von 5%, nach einem Rückgang von 5% im Jahr 2023. Die Nutzung von Abonnement- und Streaming-Diensten bleibt, auch ohne Serien, auf einem deutlich höheren Niveau als die anderen VoD-Arten.
Der Kauf von Filmen über VoD verzeichnete zwischen 2017 und 2019 einen deutlichen Anstieg um 24% und erreichte damit einen Höchststand von 1,28 Millionen. Ab 2020 wurden die Käufe von Filmen immer weniger beliebt. Seither werden sukzessive Rückgänge verzeichnet, bis 2023 nur noch 0,92 Millionen Käufe erreicht wurden.
Trotz höherer Zahlen als beim Verkauf ist die Zahl der ausgeliehenen Filme im digitalen Format seit 2017 stetig gesunken und erreichte 2023 lediglich noch 4 Millionen (-58% im Vergleich zu 2017).
Filmangebot und Nutzung nach Herkunft der Filme
Anders als im Kino, wo die Zahl der europäischen Filme überwiegt (48% gegenüber 26% amerikanischen Filmen im Jahr 2024), sind es auf VoD-Plattformen die amerikanischen Filme, die den grössten Teil des Angebots ausmachen (zwischen 40% und 45% im Jahr 2024, je nach VoD-Art). Auch 2024 dominierten US-amerikanische Filme die VoD-Nutzung (zwischen 72% und 78% je nach Typ). Aber auch europäische Filme nehmen einen wichtigen Platz auf den Plattformen ein (zwischen 36% und 41% im Jahr 2024).
Schweizer Filme sind auf VoD-Plattformen weniger präsent: 2% der Filme, die zum Kauf angeboten werden, rund 3% der Filme zum Verleih und 4% der Filme über Abo- und Streamingdienste (SVoD). Auf der Nachfrageseite sind die Ergebnisse niedriger: Etwa 1% der gekauften Filme, 2% der geliehenen Filme und deutlich weniger als 1% der Filme, die über Abonnement- und Streamingdienste (SVoD) angesehen werden, sind Schweizer Filme. Dennoch verzeichnet ihr Publikum einen starken Zuwachs in absoluten Zahlen: Im Jahr 2024 wurde die Anzahl der Aufrufe von Schweizer Filmen auf Abonnement- und Streamingplattformen seit 2019 um das 114-Fache und zwischen 2023 und 2024 um das 7-Fache vervielfacht. Dieser Anstieg erfolgt, obwohl das Angebot an Schweizer Filmen auf diesen Plattformen innerhalb eines Jahres um 2% zurückgegangen war, was auf die besondere Attraktivität der verfügbaren Werke/Filme hinweist. Dieser Anstieg wird durch einige grosse Erfolge getragen.
Auch im Jahr 2024 wurden etwa 30% der VoD-Filme bereits in Schweizer Kinos gezeigt (gegenüber 70% Filmen, die ausschliesslich für VoD produziert wurden). Diese Kinofilme machen rund 85% aller Käufe und Vermietungen und fast die Hälfte der Nutzungen über Abo- und Streamingdienste aus.
Filmangebot und Nutzung nach Genre-Kategorien
Animationsfilme sind verhältnismässig stark gefragt. Obwohl sie 2024 nur 4% des VoD-Angebots ausmachten, waren sie für etwa 13% der Gesamtnutzung verantwortlich. Dieser Anteil ist sogar noch höher, wenn man nur die Animationsfilme betrachtet, die auch in die Kinos kamen: Sie generierten 2024 bis zu 21% der Nutzung über Abonnement- und Streamingdienste.
Animationsfilme stossen in den letzten Jahren auf wachsendes Interesse, mit einem Anstieg der Aufrufe bei Abonnementdiensten um 4% zwischen 2022 und 2023, gefolgt von einem sprunghaften Anstieg um 19% im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Kinostatistiken wider: Animationsfilme verzeichneten 2023 einen Anstieg der Besucher:innenzahlen um 40%, gefolgt von einem Anstieg um 32% im Jahr 2024.
Dokumentarfilme machen je nach VoD-Typ zwischen 8 und 11% der angebotenen Filme aus, also doppelt so viel wie Animationsfilme. Sie erzielen jedoch mit 1% (für Verkauf und Vermietung) bis 4% (streaming) einen deutlich geringeren Anteil an der Nutzung. Alle anderen Filme werden dem Genre Fiktion zugeordnet, welches sowohl das Angebot (85%) als auch die Nachfrage (83%) dominiert.
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Kommentare von Daniel Leutenegger