«MERZ WELT»

Zum 80. Geburtstag von Schriftsteller Klaus Merz: Ausstellung Galerie Litar Zürich, bis am 29. November 2025 - Ausstellung Forum Schlossplatz Aarau: «Aussen ist innen – Klaus Merz», bis am 18. Januar 2026 - Theater Marie, verschiedene Spielorte: «Eine Ahnung vom Ganzen» - Gesamtausgabe Klaus Merz

Bild: Porträt von Klaus Merz, 2025 – Foto: © Haymon Verlag / Fotowerk Aichner

Anlässlich des 80. Geburtstags von Klaus Merz (*1945) nähern sich zwei Ausstellungen und eine Theaterproduktion dem feinen literarischen Kosmos des grossen Schweizer Autors: Die Ausstellungen «Merz Welt» (Galerie Litar Zürich) sowie «Aussen ist innen – Klaus Merz» (Forum Schlossplatz Aarau) und die Theaterproduktion «Eine Ahnung vom Ganzen» (Theater Marie) ergänzen sich zu einem perspektivenreichen Gesamtbild.

Bild: Notizbuch Klaus Merz, Eintrag vom 22. November 1982 – Schweizerisches Literaturarchiv, Archiv Klaus Merz, C-04-08

Der Schweizer Autor Klaus Merz hat in sechzig Jahren ein reiches literarisches Werk geschaffen: welthaltig, dicht, poetisch. In der Ausstellung «Merz Welt» in der Galerie Litar Zürich steht das Hauptwerk «Jakob schläft» (1997) im Zentrum. Die Familiengeschichte spielt in einem Dorf in den 1950er-Jahren, doch die Themen sind äusserst aktuell: Wie geht eine Familie mit einem beeinträchtigten Kind um? Was verbindet Geschwister über den Tod hinaus?

Die Ausstellung bietet heutige Sichtweisen und spricht alle Sinne an: mit Videos, einem Hörfeature und wandfüllenden Luftaufnahmen aus dem Aargau. Wie im Fluge lässt sich die Landschaft erkunden, die für Klaus Merz Heimat und Inspiration ist. Jüngere Autor:innen, eine Philosophin und die Übersetzerin kommen zu Wort. Manuskripte und Dokumente zeigen die Bezüge zur Familie und den langen Schreibprozess. Zu entdecken gibt es auch die Dichterbrüder Klaus und Martin Merz. Ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm in Zürich und Aarau begleitet die Ausstellungen und spannt einen Bogen ins Heute.

Videobeiträge von Mariann Bühler, Sascha Garzetti, Marion Graf, Susanne Schmetkamp.

Originalbeiträge von Nora Gomringer, Marion Graf, Melinda Nadj Abonji, Teresa Präauer und Theres Roth-Hunkeler sowie ein ausführliches Gespräch mit Klaus Merz in der Edition Litar «Merz Welt».

Kuratiert von Christa Baumberger

Kontakt:

https://www.litar.ch/

Bild: Landessender Beromünster,1964 – Foto: Comet Photo AG (Zürich). ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Com_F64-02149

Edition Litar

Zur Ausstellung erscheint die Publikation Edition Litar 06 «Merz Welt», herausgegeben von Christa Baumberger und Lena Friedli. Vier Autorinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die Übersetzerin stellen in eigens verfassten literarischen Essays ihren Lieblingstext von Klaus Merz vor. In einem ausführlichen Gespräch beleuchtet Klaus Merz zahlreiche Aspekte seines Schaffens. Eine Einführung von Christa Baumberger und zahlreiche Bilder, Fotografien und Dokumente runden die Publikation ab.

Literarische Beiträge von: Nora Gomringer, Marion Graf, Melinda Nadj Abonji, Teresa Präauer und Theres Roth-Hunkeler.

Eine Kooperation von Litar und Forum Schlossplatz Aarau.

Kontakt:

https://www.litar.ch/#s-edition-litar

Forum Schlossplatz Aarau: Ausstellung «Aussen ist innen – Klaus Merz»

Die Ausstellung im Forum Schlossplatz in Aarau bringt Literatur und bildende Kunst zusammen, denn Klaus Merz denkt und schreibt in Bildern. Seine lebenslange Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst, intensive Freundschaften zu Künstler:innen, die eigene Sammlung sowie seine enge Verbindung zum Forum Schlossplatz als dessen Gründungsmitglied bilden den Nährboden für die Ausstellung. Sie macht ausgewählte Texte von Klaus Merz sinnlich erfahrbar und verbindet sie assoziativ mit Exponaten der Kunst.

Die drei Künstlerinnen Barbara Davi, Regula Engeler und Irma Ineichen knüpfen facettenreich Bezüge zu den in der Ausstellung gezeigten Texten und verweben Sprache und Bild zu überraschenden Konstellationen. Das Begleitprogramm mit zahlreichen Kooperationen sowie eine Präsentation aus der privaten Sammlung von Klaus und Selma Merz, welche von einem Leben voller Kunst-Freundschaften erzählt, runden den Reigen ab.

Kuratorinnen: Lena Friedli und Christa Baumberger

Kontakt:

https://www.forumschlossplatz.ch/

Bild: Schreibtisch von Klaus Merz – Foto: © Klaus Merz

Theater Marie: «Eine Ahnung vom Ganzen», verschiedene Spielorte

Während im geschmückten Festsaal alle auf den grossen Auftritt des Jubilars warten, wird die Hinterbühne zum Refugium für Figuren aus dem Werk von Klaus Merz, die ihrem Autor ein besonderes Ständchen halten. Drei Schauspieler:innen stöbern in einem Archiv von Geschichten und Portraits, die aufrütteln und die Zeit einzufangen versuchen, die doch kaum zu fassen ist. Sie stossen auf Entwürfe und lesen in nicht abgerissenen Kalenderblättern aus Familiengeschichten, die so lebendig erinnert werden, dass längst Vergangenes aufscheint wie frisch polierte Gegenwart. In einer Welt, die eher weg- als hinschaut, legt Klaus Merz ein besonderes Augenmerk auf Randfiguren, die in der Nahaufnahme zu eigensinnigen Protagonist:innen werden.

Theater Marie lässt als Geburtstagsgeschenk für Klaus Merz einige seiner Lieblingsbilder aufleuchten und Figuren aus seinem Werk zu Wort kommen. Verspielt, präzise und mit feinem Humor. Ein Theaterabend, in dem als roter Faden stets die Ahnung durchschimmert, dass sich im Kleinen oft das Grosse finden lässt. Und umgekehrt.

Spiel: Silke Geertz, Miriam Japp, Christoph Rath
Regie: Manuel Bürgin
Textfassung: Manuel Bürgin, Miriam Japp

Kontakt:

https://theatermarie.ch/

Bild: Theater Marie, «Eine Ahnung vom Ganzen», 2025 – Foto: © Bettina Diel

Klaus Merz. Werkausgabe in neun Bänden (Haymon Verlag, 2025)

Zum 80. Geburtstag von Klaus Merz macht die neunbändige Werkausgabe im Holzschuber das literarische Schaffen des Autors versammelt zugänglich. Neben seinen bekanntesten Texten wie «Jakob schläft» oder «Der Argentinier» ermöglicht diese Werkausgabe auch die Begegnung mit zahlreichen Fundstücken und bisher unveröffentlichten Texten. Die neun Bände erlauben es, Entwicklungslinien im Werk von Klaus Merz nachzuzeichnen und die Grundprinzipien seiner Poetik zu erkennen, die von Anfang an erstaunlich deutlich angelegt sind.

ISBN 978-3-7099-8271-6
ca. 3’200 Seiten

cp

Kontakt:

https://www.haymonverlag.at

Bild: Klaus Merz, «Werkausgabe in neun Bänden», hg. von Markus Bundi, Haymon Verlag 2025

Auf ch-cultura.ch u.a. erschienen:

https://ch-cultura.ch/?s=klaus+merz

DER SCHWEI­ZER GRAND PRIX LI­TE­RA­TUR GEHT DIE­SES JAHR AN KLAUS MERZ

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