16. September 2025
POTENZIAL-ANALYSEN FÜR KUNSTHAUS ZUG UND STADTZUGER MUSEUMS-LANDSCHAFT LIEGEN VOR
Die vom Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) geforderten Potenzialanalysen zum Kunsthaus Zug sowie zur Museumslandschaft Zug liegen nun in Form von umfassenden Abschlussberichten der Metrum Managementberatung GmbH (München) vor. Die Potenzialanalysen wurden von der Stadt Zug und dem Kanton Zug gemeinsam in Auftrag gegeben.

Bild: Altstadt von Zug, Luftaufnahme, 2009 – Foto: LohriPR – Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en – Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:City_of_zug_oldtown_aerial_view_%E8%80%81%E9%95%87.jpg
Ziel der ersten Analyse für das Kunsthaus war es, den Status quo fundiert zu analysieren, zentrale Entwicklungsfragen zu klären und eine Grundlage für die anstehenden politischen und strategischen Entscheidungen zu schaffen. Ziel der zweiten Analyse zur Museumslandschaft war es, das Potenzial und die Synergien der Zuger Museen und Ausstellungsräume aufzuzeigen.
Beide Potenzialanalysen dienen dem Stadtrat, dem Grossen Gemeinderat und der Kantonsregierung als Grundlage zur politischen Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit zentralen Fragen zur Weiterentwicklung des Kunsthauses, insbesondere im Hinblick auf die künftige Organisations- und Betriebsstruktur sowie das Betriebskonzept.
Kunsthaus Zug: Stärken, Herausforderungen und Empfehlungen
Die Analyse sieht das Kunsthaus Zug als bedeutendes Kunstmuseum mit hochkarätigen Sammlungen, einem kuratorisch anspruchsvollen Profil und langjähriger internationaler Vernetzung, insbesondere im Bereich der Wiener Moderne und des Schweizer Surrealismus‘. Diese Qualitäten machen das Haus zu einem Leuchtturm im kulturellen Angebot der Region. Gleichzeitig zeigt die Studie erhebliche Herausforderungen: Eine zu stark auf Einzelverantwortung ausgerichtete Führungsstruktur, unklare Abgrenzungen zwischen Aufsicht und operativer Leitung sowie fehlende Steuerungsinstrumente erschweren eine zeitgemässe Governance. Hinzu kommen eine angespannte Personalsituation, rückläufige Besucher:innenzahlen seit der Pandemie sowie bauliche Defizite im Altbau – etwa bei Barrierefreiheit, Brandschutz und Besuchsinfrastruktur.
Museumslandschaft Zug: Vielfalt mit Entwicklungsbedarf
Die Analyse empfiehlt, die Vernetzung zwischen den Museen deutlich zu intensivieren und dafür gemeinsame Strukturen oder Plattformen aufzubauen. Gleichzeitig sollen kleinere Häuser gezielt bei der Professionalisierung unterstützt werden, insbesondere im Bereich Organisation und Freiwilligenmanagement. Auch der Ausbau von Vermittlungs- und Digitalangeboten gilt als zentral, um neue Zielgruppen zu erreichen und die Einbindung des Publikums zu verbessern. Zudem braucht es eine abgestimmte Strategie für Marketing und Kommunikation, damit die Museumslandschaft auch überregional sichtbarer wird.
Die drei grossen Museen – das Museum Burg Zug, das Kunsthaus Zug und das Museum für Urgeschichte(n) – nehmen in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Sie können Synergien fördern, Impulse setzen und das Profil der Zuger Museumslandschaft überregional schärfen.
Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Museumslandschaft Zug zwar auf einem stabilen Fundament steht, jedoch grosse Entwicklungschancen besitzt. Durch engere Zusammenarbeit und eine erhöhte Sichtbarkeit können Stadt und Kanton die kulturelle Vielfalt der Region nachhaltig stärken.
Die beiden Potenzialanalysen bilden die Grundlage für den weiteren politischen Prozess, insbesondere mit Blick auf die neue, vierjährige Leistungsvereinbarung zwischen Stadt bzw. Kanton Zug und dem Kunsthaus ab dem Jahr 2027.
Zu den beiden Abschlussberichten:
https://www.stadtzug.ch/_docn/6089839/Museumslandschaft_Zug_Abschlussbericht.pdf
https://www.stadtzug.ch/_docn/6089842/Kunsthaus_Zug_Abschlussbericht.pdf
Quelle / Mehr:
https://www.stadtzug.ch/aktuellesinformationen/2566546
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Kommentare von Daniel Leutenegger