26. Dezember 2025
«PIA WILLI. KUNST UND KLOSTER»
Ausstellung im Museum des Klosters St.Johann Müstair (GR), verlängert bis Ostern 2027

Bild: Pia Willi in ihrer Ausstellung – Foto: © Museum des Klosters St.Johann Müstair, 2025
Das Museum des Klosters widmet der Künstlerin, Textilgestalterin und ehemaligen Priorin Schwester Pia Willi eine Retrospektive.
Im Fokus stehen zeichnerische Arbeiten aus drei Schaffensperioden im Spannungsfeld zwischen Klosterleben und Kunstschaffen. Erstmals werden Zeichnungen aus ihren Studienjahren an der Kunstgewerbeschule Zürich und der Kunstakademie André Lhote in Paris gezeigt, ebenso wie Entwürfe für Trachtenstickereien und die beliebten «Willi-Karten» mit Motiven aus dem Klosterleben.
Den Gedanken, ins Kloster einzutreten trug Pia Willi schon als Kind mit sich. Er erwachte auch als Jugendliche wieder. Als sie dann 1958 einen Ausflug nach Müstair unternahm und die Klosterkirche mit ihren bedeutenden Wandmalereien betrat, war sie sich ihrer Berufung sicher. Sie vernahm eine Stimme, die zu ihr klar sprach: «Hier sollst Du mir dienen!» Sofort meldete sie sich für den Eintritt ins Kloster. Die Gewissheit, hierher zu gehören, war so stark, dass sie so manches in Kauf nahm. «Voller Enthusiasmus brachte ich meine Staffelei, meine Farben und Pinsel mit ins Kloster. Ein Nähkästchen, das ich wohl eher gebraucht hätte, brachte ich allerdings nicht mit», erzählt Mutter Pia. Sie war das Stadtmädchen unter Bauerntöchtern und hatte es am Anfang nicht leicht. Aber sie blieb und wurde 1986 zur Priorin gewählt.
Drei Jahre zuvor, 1983, war das Kloster St.Johann in Müstair in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen worden. «Es war für uns Schwestern nicht nachvollziehbar, dass ein solch baufälliges Kloster UNESCO-Welterbe sein solle», erinnert sich Sr. Pia. Aber das Kloster entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts dank der eingehenden Erforschung der Anlage immer mehr zu einer Schatztruhe. Im 8. Jahrhundert von Karl dem Grossen gegründet, wurde es im 12. Jahrhundert ein Frauenkonvent. Die gesamten 1246 Jahre Bau- und Klostergeschichte sind hier noch spür- und erlebbar.
Sr. Pias Amtszeit war von Renovierungen geprägt. «Bei meinem Eintritt 1958 schlief Schwester Theresia mit aufgespanntem Regenschirm über ihren Kopf, so baufällig war damals das Kloster», erinnert sich Sr. Pia. «Meine Amtszeit als Priorin war eine sehr spannende Zeit mit fordernden Aufgaben. Ich hatte viele Gespräche, Treffen und Sitzungen mit Architekten, Denkmalpflegern und Archäologen. Da kam mir mein Wissen aus der Zeit meines Studiums in der Kunstgewerbeschule zugute.»
cp
Kontakt:
https://www.muestair.ch/agenda/news/detail/verlaengerung-fuer-pia-willi-kunst-und-kloster

Bild: Werke von Pia Willi – Foto: © Museum des Klosters St.Johann Müstair, 2025
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Kommentare von Daniel Leutenegger