18. August 2025
STADT BERN: BÜRGI-WILLERT-PREIS 2025 FÜR DIE TANZSCHAFFENDE SUSANNE SCHNEIDER UND DEN VEREIN SLEEPER
Die Berner Bürgi-Willert-Stiftung vergibt den mit 60’000 Fraken dotierten diesjährigen Bürgi-Willert-Preis zu gleichen Teilen an die Tanzpädagogin und Choreographin Susanne Schneider sowie an den Verein Sleeper (Notschlafstelle und Gassenküche). Mit dem Bürgi-Willert-Preis werden jährlich Privatpersonen und Institutionen für ihre Verdienste im kulturellen oder sozialen Bereich in der Stadt Bern ausgezeichnet. Die Bürgi-Willert-Stiftung wurde 1976 durch den Berner Architekten Werner Edgar Bürgi gegründet.

Bild: Susanne Schneider (ganz rechts) / BewegGrund – Foto: © BAK / Charlotte Krieger, 2022
Susanne Schneider (BewegGrund) – Pionierin der Inklusion
Susanne Schneider, geboren 1965, gründete 1998 in Bern die Tanzgruppe BewegGrund, deren künstlerische Leiterin sie seither ist. BewegGrund steht für gleiche Rechte, für Selbstbestimmung, Chancengleichheit und Inklusion: Ziel ist das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen in kulturellen Projekten. Susanne Schneider wuchs auf einem Bauernhof in der Nähe von Bern auf, studierte Pädagogik an der Universität Freiburg-Fribourg und Community Dance am Laban Center in London. An der London Contemporary Dance School schloss sie ausserdem einen Master in integrativem Tanz ab.
Als Pionierin der Inklusion im Tanz in der Schweiz hat sie viele für diese Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen inspiriert und ihr Schaffen konsequent weiterentwickelt. BewegGrund wird regelmässig von Stadt und Kanton Bern unterstützt. Im Jahr 2022 erhielt Susanne Schneider für BewegGrund einen Schweizer Preis Darstellende Künste.
Quelle / Mehr:
Verein Sleeper – Notschlafstelle und Gassenküche
Der Sleeper wurde während den Jugendunruhen 1980 bis 1982 von «Randständigen für Randständige» als Verein «Sleep-In» gegründet.
In der gut ausgestatteten Gassenküche sind neben talentierten Freiwilligen auch Profis am Werk. Das sieht man an den tollen Menüs und dem abwechslungsreichen Speiseplan. Täglich wird dieses Angebot von zahlreichen Gästen wahrgenommen. In der Küche werden hauptsächlich regionale Produkte verarbeitet. Von der Organisation «Die Schweizer Tafel» und auch von regionalen Lebensmittelgeschäften wird die Gassenküche gratis mit vielerlei Lebensmittel beliefert – dies auch im Rahmen der Bekämpfung von Foodwaste. Die Gassenküche muss wie jedes andere Restaurant die Hygienevorschriften des Lebensmittelinspektorates von Bern erfüllen, was denn auch kontrolliert wird.
Die Notschlafstelle bietet Platz für 20 Frauen und Männer. Es wird eine einfache Anwesenheitsliste geführt. Die manchmal nicht einfachen Gäste müssen nur ein paar grundlegende Regeln einhalten, sonst sind sie sich selbst überlassen und müssen sich untereinander arrangieren. Es gibt auch eine kleine Küche, wo die Leute für sich selbst etwas kochen können. Jeden Morgen wird ein einfaches Frühstück bereitgestellt.
Die Idee ist, ein niederschwelliges Angebot für Essen und Übernachten bereitzustellen. Es besteht weder Auskunft- noch Ausweispflicht. Oft landen Mittel- oder Obdachlose mehr oder weniger spontan im Sleeper, oder die Polizei bringt Umherirrende direkt in die Notschlafstelle. Es besteht auch eine rege Zusammenarbeit mit Sozialämtern aus der ganzen Schweiz, deren Klientel sich gerne in Bern aufhält und die einzige Übernachtungsmöglichkeit dann der Sleeper ist.
Quelle / Mehr:
https://sleeper.ch/index.html#Geschichte

Bild: Sleeper Bern, Aussenansicht – Foto: © Hanspeter Gugger, Stadt Bern, 2020, https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/notschlafstelle-sleeper-sanierung-abgeschlossen
Die Preisverleihung findet am 25. August 2025, 18:00 Uhr, im Sous Soul, Spitalgasse 4, 3011 Bern statt. Die Lokalität ist barrierefrei zugänglich.
Kontakt:
https://www.buergi-willert.ch/
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Kommentare von Daniel Leutenegger